Abgas-Skandal: Auch Mercedes und Opel müssen Diesel-Autos rückrufen
Insgesamt 630.000 Autos sollen von Rückrufen wegen manipulierter Abgaswerte betroffen sein, heißt es in einem Zeitungsbericht.
Die Abgas-Nachmessungen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) an Diesel-Autos haben Folgen für Autohersteller. Neben den Marken des Volkswagen-Konzerns – VW, Audi und Porsche – sollen auch Mercedes, Opel und Renault gezwungen sein, Autos zurückzurufen. Insgesamt 630.000 Autos seien davon betroffen, berichtet die Süddeutsche Zeitung aus Regierungskreisen.
Vor Kurzem war bekannt geworden, dass bei den Nachprüfungen des KBA 56 von 58 Autos auffällige Werte aufwiesen. Bei den betroffenen Autos wird bei bestimmten Außentemperaturen die Reinigung der Abgase zurückgefahren. Das sei nach einer EU-Richtlinie zwar erlaubt, wenn ansonsten ein Motorschaden oder ein Unfall drohe. Die Hersteller wurden laut dem Bericht aufgefordert, dieses sogenannte Thermofenster zu beschränken. Daher folge nun der freiwillige Rückruf.
[Update 23.04.2016 14:55]:
Wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) noch am Freitag bestätigte, müssen nach einer groß angelegten Nachmessung bei mehr als 50 Modellen verschiedener Hersteller auch andere Autobauer Hunderttausende Fahrzeuge zurückrufen, um die Technik nachzubessern.
Die Alexander Dobrindt angeordneten Prüfungen durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zwingen alle deutschen Anbieter bis auf BMW dazu. Nach Angaben Dobrindts sollen insgesamt rund 630.000 Wagen betroffen sein. Die Firmen hätten eine "Optimierung" ihrer Maßnahmen zur Schadstoff-Reduktion zugesagt.
Bei den betroffenen Modellen von Audi, Mercedes, Opel, Porsche und den leichten VW-Nutzfahrzeugen müsse die Technik zur Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen geändert werden. Das werde noch in diesem Jahr erfolgen. Das KBA werde die Wirksamkeit der Änderungen prüfen.
Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)
(Bild: EPA
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(anw)