PC-Verkäufer können zufrieden sein

Das abgelaufene Geschäftsquartal brachte den PC-Händlern Erfolg: Die Marktforschungsunternehmen Dataquest und IDC ermittelten ein Umsatzwachstum der weltweiten PC-Verkäufe von 15 bis 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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Das abgelaufene Geschäftsquartal brachte der Computerbranche Erfolg: Die Marktforschungsunternehmen Dataquest und IDC berichten, dass weltweit ungefähr 16 Prozent mehr PCs als im Vorjahreszeitraum verkauft wurden. Dataquest und IDC berechnen ihre Zahlen unterschiedlich; dadurch ergeben sich Differenzen zwischen den Analysen. Während IDC für das am 30. September abgelaufene Quartal 18,3 Prozent höhere Zahlen meldet, ermittelte Dataquest nur rund 15,2 Prozent mehr verkaufte Rechner.

Die IDC-Zahlen zeigen, dass die Firmen äußerst unterschiedlich erfolgreich waren. Während der weltweit drittgrößte PC-Anbieter Hewlett-Packard den Absatz in den USA um fast 47 Prozent steigern konnte, kam Weltmarkt-Zweiter Dell dort nur auf etwa 20 Prozent Wachstum. Der Marktführer Compaq legte in den USA nur um 17,5 Prozent zu, Gateway schaffte 1,7 Prozent Wachstum und bei IBM brach der Absatz gar um 19,5 Prozent ein.

Der US-Markt hat sich dabei laut IDC mit 9,5 Prozent Wachstum schwächer entwickelt als erwartet. Als einen Grund dafür nennt IDC den geringen Absatz bei den Firmenkunden. Laut Dataquest seien diese nicht im vorausgesagten Umfang auf Windows 2000 umgestiegen. Microsoft selbst verwies bei seiner Quartalsbilanz allerdings explizit auf die guten Verkaufserfolge des Profi-Betriebssystems.

Die von den Marktforschern ermittelten Ergebnisse lassen einige Unternehmensmeldungen der Computerbranche in einem anderen Licht erscheinen: Als ein Grund für den Abwärtstrend der Technologiebörse Nasdaq wurde nämlich immer der angeblich schleppende PC-Absatz in Europa genannt. So hatten jedenfalls Intel, Dell und Apple argumentiert.

In hartem Kontrast steht die IDC-Analyse zum IBM-Geschäftsbericht: Big Blue zeigte sich noch letzte Woche mit den Ergebnissen der PC-Sparte zufrieden. Allerdings stellte man dabei besonders die Erfolge im asiatisch-pazifischen Raum heraus.

Besonders spannend, vor allem im Hinblick auf die Kurse der Technologieaktien, ist die Voraussage der Marktforscher für die Entwicklung des laufenden Quartals. Hier ist IDC optimistisch und erwartet gegenüber dem vierten Quartal 1999 20 Prozent Steigerung. Dataquest korrigiert jedoch eine frühere Prognose von 18,6 Prozent nach unten auf rund 16 Prozent. Wenn die Zahlen der Marktforscher stimmen, dann hat der Misserfolg einzelner Unternehmen wesentlich mehr mit der jeweils eigenen Firmenpolitik und Produktpalette als mit einer allgemeinen Marktschwäche zu tun. Allerdings ist es fraglich, ob man für diese nicht gerade bahnbrechende Erkenntnis die Analyse eines Marktforschungsunternehmens braucht ... (ciw)