KräfTiger

Fahrbericht der neuen Triumph Tiger Explorer XRT. Das Topmodell ist auch die meistgekaufte Explorer und bietet im Jahrgang 2016 viele neue Features serienmäßig. Der Dreizylinder-Motor ist eine Wucht und das semi-aktive Fahrwerk eine echte Bereicherung

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Zweirad
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Von
  • Ingo Gach
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Köln, 14. Mai 2016 – Auch wenn er mittlerweile schon ein alter Bekannter ist, beeindruckt der Motor der Triumph Tiger Explorer immer wieder aufs Neue. Der 1215 Kubikzentimeter große Dreizylinder entfaltet mächtig Druck schon ab Standgas und erfreut mit einer linearen Leistungskurve. Der bullige Antrieb hat der großen Tiger aus England viele Fans eingebracht. Doch für 2016 legte Triumph gründlich Hand an sein Flaggschiff, denn die Euro4-Norm betrifft auch Großbritannien, zumindest solange es nicht zum Brexit kommt.

Dabei sind äußerlich kaum Unterschiede zur Vorgängerin festzustellen. Am ehesten ist die neue Tiger Explorer an den geänderten Seitencovern des Kühlers zu erkennen, sie sind etwas weiter nach vorne gezogen und hinten gähnt ein silbern umrandetes Loch. Auch die Scheinwerferverkleidung und die Felgen zeigen ein leicht geändertes Design, die Sitzbank ist neu geformt und die Kofferhalterungen fallen kleiner aus. Die eigentliche Revolution fand quasi im Inneren statt. Der Motor erhielt eine dezente Kraftkur, das Fahrwerk arbeitet nun semi-aktiv und die Liste der Elektronik-Features verlängerte sich deutlich.

KräfTiger (16 Bilder)

Als Reisebegleiterin ist die Tiger Explorer eine Wucht. Das gilt auch für den Dreizylinder-Motor mit bärigen 123 Nm Drehmoment.

Überraschenderweise ist die meistverkaufte Explorer in Deutschland nicht etwa das billige Basismodell XR (14.300 Euro), sondern das Topmodell XRT (17.500 Euro), dazwischen rangiert noch die XRX (15.900 Euro) – gleiches gilt für die mit Drahtspeichenrädern statt Gussfelgen ausgerüstete XC-Baureihe. Offenbar wollen viele Kunden im gehobenen Preissegment nur das Beste haben und sind bereit, entsprechende Aufpreise zu berappen. Deshalb schnappten wir uns eine Explorer XRT, die serienmäßig schon fast alles bietet, was sonst teuer im Zubehörprogramm geordert werden muss, und fühlten der Tiger Explorer auf die Reißzähne. Soviel vorweg: Der Tiger ist eher eine Schmusekatze, die alles tut, die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten.