Faltenrock

Im Test: Citroën C1

Der Citroën C1 ist ein typischer Kleinstwagen, der einen nie vergessen lässt, in welcher Klasse man unterwegs ist. Doch mit seinem temperamentvollen Dreizylinder und dem großen Faltdach hat er im Test viele Sympathien eingesammelt

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Citroen 29 Bilder
Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 20. Juni 2016 – Die Liga der Kleinstwagen hat bei manchen Mitmenschen mit einigen Vorurteilen zu kämpfen: Eng, unkomfortabel, klapprig, schwachbrüstig – die Liste ist lang. Nun sind aber Vorurteile nur die Vernunft der Narren, wie Voltaire einst feststellte. Der Citroen C1 jedenfalls widerlegt eine Reihe von Vorbehalten. Dabei hilft ihm ein Extra ganz besonders.

Nicht mehr Auto als nötig

Der C1 brilliert beispielsweise am Ende einer Fahrt. Gerade im engbebauten Großstadtgewühl lässt sich mitunter für ein Auto mit 3,5 Meter Länge viel leichter ein Parkplatz finden als für längere Kandidaten. Davon abgesehen kann manch einer es auch als Anreiz empfinden, nicht mehr Auto als nötig durch die Innenstadt zu bewegen. Die Frage dabei ist, wie weit die Bereitschaft zum Verzicht geht. Ich war mit zwei Kleinkindern und Ehefrau im C1 unterwegs. Zugegebenermaßen hatte keiner Lust auf einen Umweg, kurze Strecken lassen sich aber selbst mit so einer Besetzung bewältigen. Ein weiterer Vorteil: Nimmt man den C1 mit zu einer Autobesichtigung, wirkt selbst ein Astra beim Umstieg riesig. So gesehen erzieht er in gewisser Hinsicht zur Bescheidenheit.

Wirklich einschränken muss sich der C1-Fahrer beim Kofferraum: Mit zwei Kisten Sprudel ist der bereits gut gefüllt. An der Kofferraumklappe, die nur aus einer Scheibe besteht, ist eine etwas dünnhäutige Verkleidung des Scheibenwischers angebracht. Ob wir diese „gesprengt“ haben oder ein Vorbesitzer für den Riss verantwortlich war, ließ sich nicht mehr klären. Allzu viel hat sie dem Ladegut nicht entgegenzusetzen.

Kein Zweifel

Wie üblich war der Testwagen mit nahezu allem ausgestattet, was die Preisliste hergibt. Schwarz lackierte Kunststoffe auf der Mittelkonsole und um das Gehäuse des Instrumentenkombis sollen vermutlich versuchen, den Innenraum hochwertiger erscheinen zu lassen – vergeblich. Es gibt auch in der teuren Version an keiner Stelle einen Zweifel daran, in welcher Klasse man hier unterwegs ist. Dafür blendet die glänzende Verkleidung bei ungünstigem Lichteinfall, was doch ziemlich nervt. Ansonsten gibt es reichlich lackiertes Blech und hartes Plastik, was in den direkten Konkurrenten auch nicht anders ist.