Yandex steigt in das Geschäft mit autonomen Fahrzeugen ein

Yandex hat sich einer Kooperation des russischen LKW-Herstellers Kamaz und dem Automobil-Institut NAMI angeschlossen und einen selbstfahrenden Minibus für bis zu zwölf Personen mitentwickelt. 2017 will NAMI den Bus erstmals Betriebstests unterziehen.

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Yandex

(Bild: Youtube/ Ruptly)

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Der russisch-niederländische Suchmaschinenbetreiber Yandex will ebenso wie sein großer Konkurrent Google in das Geschäft mit autonomen Fahrzeugen einsteigen. Wie aus einem Bericht der US-Zeitschrift Fortune hervorgeht, habe sich Yandex an der Entwicklung eines selbstfahrenden Minibusses beteiligt. Für die Realisierung des Projekts soll das Unternehmen eine Kooperation mit dem russischen LKW-Hersteller Kamaz eingegangen sein.

Gesellschafter von Kamaz sind der russische Staat und Daimler. An der Entwicklung beteiligt war überdies das staatlich unterstützte wissenschaftliche Forschungsinstitut für Automobile und Automotoren (NAMI). Ein Prototyp wurde unter anderem während der Moskauer Automesse vorgestellt.

Die Türen des Busses öffnen sich für die Messebesucher

(Bild: Youtube/Ruptly)

NAMI soll geäußert haben, dass der Minibus für zwölf Passagiere ausgelegt sei und etwa eine Reichweite von 200 Kilometern habe, bevor der Akku neu geladen werden muss. Über eine App, die mit der Yandex-Cloud verbunden ist, sollen Mitfahrer ihren Zielort spezifizieren können. NAMI wolle mit ersten Tests des Minibusses früh im Jahr 2017 beginnen, allerdings noch nicht im Straßenverkehr, heißt es bei Fortune.

Yandex und Kamaz haben darüber hinaus eine weitere Kooperation beschlossen, erklärt Fortune. Während der Suchmaschinenbetreiber das Projekt Minibus mit seiner Expertise zu maschinellem Sehen, KI und Spracherkennung unterstützt, sollen auch die Fahrzeug-Computer von Kamaz LKW mit Yandex-Diensten – wie etwa Navigation und Websuche – ausgestattet werden. Einen ähnlichen Deal habe Yandex bereits mit Toyota und Honda für den russischen Markt geschlossen.

Der Bus wurde mit einem Panorama-Dachfenster ausgestattet

(Bild: Youtube/Ruptly)

Gegenüber Fortune erklärte eine Yandex-Sprecherin, dass der Suchmaschinenbetreiber auch noch mit anderen Unternehmen im Gespräch sei. Das Interesse des Konzerns an dem Markt für vernetzte Autos beschränke sich nicht nur auf Russland. (kbe)