Pro & Contra: Lässt sich Apple mit neuen Funktionen zu viel Zeit?

Die neuen iPhones sehen ihren Vorgängern zwar zum Verwechseln ähnlich, doch hat Apple ihnen einige Neuerungen verpasst. Aber ist das innovativ genug?

vorlesen Druckansicht
iPhone 7 in Jet Black

Das iPhone 7 Plus kommt erstmals mit Doppelkamera.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Innovationsgeist gilt als legendär: Mit dem iPhone wurde das Telefongeschäft aufgerollt, der Mac machte Schreibtischrechner endlich bedienbar und mit dem iPod in Kombination mit Apples Online-Musikladen wurde Musik wirklich tragbar. Doch kommen die neuen Geräte und Funktionen aus Cupertino schnell genug? Oder hat der Konzern seine Innovationskraft verloren? Zwei Mac & i-Redakteure diskutieren zu dem Thema – und Sie können mitreden.

So glaubt Holger Zelder, dass Apple schneller aus den Puschen kommen sollte. "Bei der letzten Keynote hatte ich mal wieder dieses Gefühl: „Das kenn ich doch schon“. Das stellt sich nicht durch Gerüchte und Fotos ein, die in den Wochen vor jeder Neuvorstellung kursieren. Sondern dadurch, dass ich die vermeintlich neuen Funktionen schon länger von der Konkurrenz kenne."

Als Beispiel nennt er die Doppelkamera und den erweiterten Farbraum des iPhone, den er schon bei der Konkurrenz gesehen habe. Und eine Apple Watch Series 2 mit GPS ist für ihn auch nicht der große Schlager. "Während Apple mit Retina-Displays oder Multitouch-Trackpads neue Maßstäbe setzte, scheint sich der Konzern hinsichtlich neuer Features momentan vor allem bei den Mitbewerbern zu orientieren. Der einstige Innovationsführer wirkt auf mich stellenweise wie ein müder Mitläufer."

Zelders Kollege Jeremias Radke schätzt dagegen, dass Apple Funktionen nicht irgendwie umsetzt, sondern sinnvoll. "Ich kann nur müde lächeln, wenn mir Kollegen wieder einmal erklären, dass Apple ja schon lange an Innovationskraft eingebüßt habe und andere Hersteller inzwischen schneller seien." Wenn es darum geht, neue Funktionen nicht nur irgendwie umzusetzen, sondern so, dass man sie auch benutzen will, gebe Apple noch immer den Ton an. "Beispiel Doppelkamera: Auf die Idee, das zweite Objektiv für die Simulation von Schärfentiefe zu verwenden, ist vor Apple noch keiner gekommen."

Apple Watch und Apple Health rollten die Märkte für Fitness-Tracker und Smartwatches von hinten auf, weil sie besser durchdacht und sinnvoll auf das Wesentliche reduziert seien. "Sogar Hersteller von klassischen Uhren bekommen das zu spüren."

Und was meinen Sie? Hat Apple seine Innovationskraft verloren oder arbeitet das Unternehmen mit Innovationen einfach nur cleverer als andere?

Diskutieren Sie mit bei Mac & i:

(bsc)