CPU-Schmiede ARM weiter auf Erfolgspfad
Während die gesamte Chip-Industrie leichte Schwächen zeigt, kann CPU-Designer ARM Gewinn sowie Umsatz steigern und blickt sehr zuversichtlich in die Zukunft.
Die britische Prozessorschmiede ARM lehrt anderen Chip-Firmen das Fürchten: Während selbst Behemoth Intel gewisse Schwächen zeigt, kann ARM Gewinn und Umsatz massiv steigern. Der Gewinn wuchs von 9,6 Millionen US-Dollar auf 11,1 Millionen US-Dollar, der Umsatz um 53 Prozent auf 46,7 Millionen US-Dollar. Die Prognosen für den Umsatz lagen bei 44,2 Millionen US-Dollar.
Vergleicht man dies mit einem Quartalsumsatz von 8,7 Milliarden US-Dollar bei Intel, scheinen 46,7 Millionen US-Dollar noch nicht einmal Peanuts zu sein. Während Intel aber einen Umsatzrückgang von 25 Prozent prognostiziert und Stellen streicht, erwartet ARM, die Erwartungen über Umsatzsteigerungen auch in den nächsten beiden Quartalen erfüllen zu können. Im vergangenen Jahr stellte die Firma 200 neue Mitarbeiter ein – so viele sollen es dieses Jahr nicht werden, und zwar auf Grund der "Schwierigkeiten, von denen andere Technologie-Firmen berichteten", wie es bei ARM hieß – zu Entlassungen werde es aber auf keinen Fall kommen, man werde nur nicht so viele neue Angestellte anheuern wie ursprünglich geplant.
ARM strotzt auch angesichts aktueller Entwicklungen vor Zuversicht: Zwar arbeiten beispielsweise rund 80 Prozent aller Handys mit ARM-CPUs, man sei aber weit weniger anfällig für Schwankungen auf diesem Markt, da man vor allem Chip-Designs verkaufe und lizenziere und praktisch keine Produktionskosten habe. Inzwischen hat ARM rund 50 Lizenznehmer; allein im ersten Quartal schloss die Firma 20 neue Verträge, davon waren 14 Verlängerungen bereits bestehender Kontrakte. Die Lizenznehmer für die ARM-Prozessorarchitektur – darunter IBM, Intel, Texas Instruments, Infineon und Motorola – haben im vergangenen Jahr über 400 Millionen auf der ARM-Architektur beruhende Prozessoren verkauft.
Zudem kann ARM darauf hoffen, dass sich die Einnahmen durch die eigenen Designs noch erhöhen: Sowohl Intels PICA (Personal Internet Client Architecture ) und die XScale-Prozessoren als auch die Konkurrenz von Texas Instruments OMAP (Open Multimedia Application Platform), die Mobilgeräten zu ganz neuen Fähigkeiten verhelfen sollen, sind rund um die ARM-Architektur angelegt. (jk)