Formula E in Berlin: Zurück nach Tempelhof

Die FIA-Rennserie für rein elektrisch angetriebene Rennwagen macht am 10. Juni wieder Station in Deutschland. Ein echtes Innenstadt-Rennen wie im vergangenen Jahr wird es 2017 in Berlin aber nicht geben.

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Formula E in Berlin: Zurück zum Tempelhof
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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Am 10. Juni steht in Berlin das einzige deutsche Rennen der FIA-Serie für rein elektrisch angetriebene Rennwagen auf dem Programm. Anders als im Vorjahr wird das Spektakel diesmal aber nicht auf der Karl-Marx-Allee zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz ausgetragen.

"Der Berlin ePrix wird dort definitiv nicht wieder stattfinden", stellte die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz jetzt klar. Vielmehr habe man den Formula-E-Verantwortlichen mit dem "betonierten Vorfeld des ehemaligen Flughafen Tempelhofes" einen Alternativstandort für die Austragung des Rennens angeboten.

Formula-E-Rennen in Berlin 2016 (15 Bilder)

Action

Der Berlin ePRIX 2016 der Formula E wurde zum ersten Mal mitten in der Stadt ausgetragen.
(Bild: Peter-Michael Ziegler / heise online)

Auf dem Tempelhof-Gelände hatte die Formula E im Mai 2015 bereits ihre Deutschland-Premiere gefeiert. Mehr als 20.000 Zuschauer kamen damals zu dem Event. 2016 musste jedoch auf eine Ersatzstrecke ausgewichen werden, da die Stadt in der Zwischenzeit Flüchtlinge in den Hangars des früheren Flughafens einquartiert hatte.

Zwar leben dort auch heute noch mehrere Hundert Menschen, diese sollen aber bis zum Sommer größtenteils in neue Wohncontainer-Anlagen – sogenannte "Tempohomes" – umziehen.

Die Austragung des Formula-E-Rennens im Herzen Berlins im Jahr 2016 hatte sich aus sportlicher und PR-Sicht im Nachhinein als Glücksgriff erwiesen – trotzdem waren nicht alle Hauptstädter davon begeistert.

Denn für Pendler und Anwohner bedeuteten die Aktivitäten rund um den Berlin ePrix – inklusive Vollsperrung einer der wichtigen Verkehrsadern Berlins – eine erhebliche Belastung. Die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg sprachen sich deshalb wiederholt gegen die Erteilung einer neuerlichen Sondergenehmigung zur Durchführung des Rennens auf der Karl-Marx-Allee aus.

Die Formula E in Berlin 2015 (15 Bilder)

Kurvenfahrt

Auf der kurvenreichen Strecke in Berlin hatten die Formula-E-Fahrer mit hohen G-Kräften zu kämpfen.
(Bild: Peter-Michael Ziegler)

Für die Formula E, in die immer mehr namhafte Automobilhersteller und Zulieferfirmen drängen, könnte das Wiedersehen mit der Tempelhof-Strecke unterdessen mehr Planungssicherheit bedeuten. Denn im Gespräch ist eine Nutzungsvereinbarung für die kommenden fünf Jahre.

Nach bislang zwei Rennen in Hongkong und Marrakesch dominieren in der laufenden Formula-E-Saison dieselben Teams das Geschehen wie in den Vorjahren: das vom früheren Formel-1-Weltmeister Alain Prost geleitete französische Team "Renault e.dams" und "Abt Schaeffler Audi Sport", das einzige deutsche Team in der Formula E.

In der Einzelwertung führt Vorjahres-Champion Sébastien Buemi (Renault e.dams) mit zwei Siegen und 50 Punkten klar vor Lucas di Grassi (Abt Schaeffler Audi Sport), der einmal Zweiter (Hongkong) und einmal Fünfter (Marrakesch) wurde und 28 Zähler auf dem Konto hat.

Das nächste Formula-E-Rennen wird am 18. Februar in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ausgetragen. Am 1. April macht der Rennzirkus dann Station in Mexiko-Stadt, bevor die Europa-Serie mit vier Rennen in Monaco (13. Mai), Paris (20. Mai), Berlin (10. Juni) und Brüssel (1. Juli) beginnt. (pmz)