Roboter-Boot soll in Japan vor Tsunamis warnen

Tsunami-Warnungen müssen rechtzeitig kommen und möglichst korrekt sein. In Japan wird dazu bald ein autonomes Wasserfahrzeug eingesetzt – zunächst als Test und anschließend vielleicht an vielen Orten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Roboter-Boot soll in Japan vor Tsunamis warnen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Japanische Forscher testen derzeit vor der neu entstandenen Vulkaninsel Nishinoshima ein autonomes Boot, das zusammen mit Sensoren am Meeresgrund frühzeitig die Entstehung von Tsunamis erkennen und davor warnen soll. Das Wave Glider genannte System basiert auf einem Roboter des Anbieters Liquid Robotics und soll bis zu ein Jahr ohne Treibstoffzufuhr auf dem Meer operieren können. Das berichtet Technology Review online in "Roboter gegen Tsunamis".

Der autonome Wasser-Roboter ist ausgestattet mit Mikrofonen, Zeitraffer-Kamera und Satelliten-Funk. Er erzeugt Strom aus Wasser- und Sonnenkraft. Die von den japanischen Forschern entwickelte Version ist so ausgelegt, dass sie mit Sensoren am Meeresgrund kommuniziert, die Veränderungen von Wasserdruck und Magnetfeldern erfassen – Anzeichen für die Entstehung eines Tsumamis. Auf diese Weise kann ein Tsunami-Zentrum an Land innerhalb von drei bis vier Minuten nach der Entdeckung eine Warnung absetzen. Dies dürfte ausreichen, damit Menschen rechtzeitig höher gelegene Orte aufsuchen können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Einer der Hauptvorteile des Systems ist laut Hiroko Sugioka von der Universität Kobe seine Wirtschaftlichkeit. Auch Tsunami-Bojen tief unten im Meer könnten Informationen über Satelliten rasch weitergeben. Für ihre Verankerung am Meeresgrund sind jedoch viele Kilometer Kabel erforderlich, was sie nach Schätzungen von Sugioka zehnmal so teuer macht wie ihr System. Ab diesem Mai soll der Roboter Nishinoshima rund um die Uhr beobachten. Wenn die Tests positiv verlaufen, könnte das System noch an vielen weiteren Orten mit Tsunami-Gefahr eingesetzt werden.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)