Daimler und Bosch wollen autonomes Auto schon bald auf die Straße bringen

Die beiden Unternehmen entwickeln gemeinsam Algorithmen für ein autonomes Fahrsystem, das so schnell wie möglich serienreif sein soll – und zwar Anfang des kommenden Jahrzehnts.

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Daimler und Bosch wollen autonomes Auto in fünf Jahren auf die Straße bringen

(Bild: Bosch)

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Die beiden Stuttgarter Unternehmen Daimler und Bosch wollen gemeinsam ein vollautomatisiertes und fahrerloses Auto auf die Straße bringen. Ihr Ziel ist es laut Mitteilung, damit Anfang des kommenden Jahrzehnts so weit zu sein. Zusammen wollen sie Algorithmen für ein autonomes Fahrsystem entwickeln. Die Technik solle möglichst früh und abgesichert in Serie eingeführt werden, heißt es in der Mitteilung.

"Das Fahrzeug kommt zum Fahrer, nicht der Fahrer zum Fahrzeug", lautet die Idee dahinter. "Innerhalb eines festgelegten Stadtgebiets können sich Nutzer per Smartphone bequem ein Car-Sharing-Auto oder ein Robotertaxi ordern, das für die Weiterfahrt fahrerlos zu ihnen gefahren kommt."

Mit autonomen Autos wollen Bosch und Daimler mehr Sicherheit und einen besseren Verkehrsfluss in Städten erreichen. Das seien wichtige Bausteine für den Verkehr der Zukunft. Zudem steigere die Technik die Attraktivität von Car-Sharing. Menschen könnten die Zeit im Fahrzeug bestmöglich nutzen, zudem könnten auch Menschen ohne Führerschein auf diese Weise mobil sein.

Bosch hatte erst jüngst angekündigt, künftig das "Gehirn" für das Auto liefern zu wollen; einen Bordcomputer, der Verkehrssituationen interpretieren und Vorhersagen über das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer treffen soll. Geplant ist das System zum Anfang der kommenden Dekade. Jüngst gab das Unternehmen bekannt, 20.000 neue Mitarbeiter einstellen zu wollen, von denen viele mit Software beschäftigt werden sollen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche betonte vorige Woche, "unsere Serienautos wechseln bereits eigenständig die Spur, bremsen im Notfall und parken selbstständig ein". In diese Richtung solle es weitergehen. Im August 2013 absolvierte eine modifzierte Mercedes-S-Klasse die Strecke von Mannheim nach Pforzheim komplett autonom. Auf der CES 2015 stellte der Konzern ein Forschungsfahrzeug für autonomes Fahren vor, zwei Jahre später bekam er die Erlaubnis, auf Straßen in Baden-Württemberg autonomes Fahren zu testen.

Forschungsfahrzeug für autonomes Fahren Mercedes F 015 (7 Bilder)

Kommunikation mit Fußgängern

Ein mittlaufender blauer Lichtbalken an der Front signalisiert, dass das autonom fahrende Auto den Fußgänger erkannt hat. Der darf jetzt sicher sein, nicht überfahren zu werden.
(Bild: Mercedes-Benz)

(anw)