Linux-Superrechner auf dem Vormarsch

An der Uni Magdeburg wurde heute der Beowulf-Cluster Tina eingeweiht, und auch beim jüngsten Supercomputer-Deal von IBM geht es um einen Linux-Rechner.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Superrechner, die mit Linux betrieben werden, finden sowohl in Forschungseinrichtungen als auch bei kommerziellen Anwendungen immer mehr Interesse: An der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg wurde heute der Beowulf-Cluster Tina offiziell eingeweiht, und auch beim jüngsten Supercomputer-Deal zwischen IBM und WesternGeco geht es um einen Linux-Rechner.

Für Uni-Institute haben die Linux-Cluster neben technischen Details den Vorteil, vergleichsweise billig zu sein. Die Magdeburger Physiker bauten ihren Rechner aus 72 handelsüblichen PCs zusammen. Dadurch ist er mit 452.000 Mark viel preisgünstiger als herkömmliche Hochleistungsrechner. "Mit seiner Leistung gehört er dennoch zur Weltelite der Supercomputer", sagt der Physiker Stephan Mertens, der den Rechner gemeinsam mit Kollegen entwickelte. Mit dem heutigen Tag ist die Testphase abgeschlossen und Tina ist offiziell am Netz. Schon während der Probephase hatten die Magdeburger Forscher den Rechner präsentiert, so auch im Februar auf der CeBIT.

In der internationalen Rangliste der Superrechner steht das Magdeburger Projekt mit seiner Leistung von 118 GFlops auf Platz 31, in Deutschland auf Platz vier. Leistungsfähigere Rechner dieser Art stehen in der Bundesrepublik laut Mertens nur in Chemnitz (422 GFlops), Wuppertal und Tübingen.

IBM hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, in Zukunft verstärkt auf Linux zu setzten. Nach dem Supercomputer für Shell bekam IBM nun einen weiteren Auftrag dieser Art von WesternGeco. Auch dieses Unternehmen, das ein joint venture zwischen Schlumberger und Baker Hughes ist und seismische Messungen durchführt, setzt auf ein Linux-Cluster zur Datenanalyse. Der neue Rechner wird aus 256 eServer aus der xSerie von IBM bestehen, die mit einen Pentium III Prozessor mit 933 MHz ausgerüstet sind. (dwi)