Koreanische Schonkost

Test Hyundai i30 1.4 T-GDI Premium

Der Hyundai i30 wurde in Rüsselsheim entwickelt und will zur echten Alternative in der Kompaktklasse werden. Müssen sich die Platzhirsche VW Golf, Opel Astra und Ford Focus jetzt warm anziehen oder bleibt noch Vorsprung vor die Europäer?

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Hyundai i30 1.4 T-GDI 29 Bilder
Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Christian Lorenz
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Vielleicht ist es ja eine Berufskrankheit. Meine Kollegen kommen manchmal sehr schnell zu harten Urteilen über Testwagen, die in dieser Schärfe nur schwer nachvollziehbar sind. Gerade der Hyundai i30 1.4 T-GDI mit 140 PS starkem Turbovierzylinder in der Topausstattungslinie Premium stieß in der Redaktion, sagen wir, nicht gerade auf ein flächendeckend begeistertes Echo.

Dabei ist der Kompakte Koreaner aus Rüsselsheimer Entwicklung zumindest optisch gelungen. Der aus Bayern stammende Kia-Chefdesigner Peter Schreyer hat das Kunststück fertiggebracht, den i30 gleichzeitig gefälliger und eigenständiger zu machen als seinen Vorgänger. Der riesige, bis in die Frontschürze reichende Kühlergrill und die stark angeschnittenen Voll-LED-Scheinwerfer (Serie Premium) verleihen dem Hyundai eine Prise Aggressivität. Entfernt erinnert er an den Audi A3.

Ergonomisches Cockpit

Auch das Cockpit macht einen guten ersten Eindruck. Die analogen Rundinstrumente wirken hochwertig, angenehm schnörkellos und lassen sich problemlos ablesen. Die Integration des zentralen 8-Zoll-Bildschirms für Navigation und Multimedia hat jetzt vielleicht keinen Designpreis verdient. Doch die Auflösung ist hoch, die Karte chic und auch ergonomisch gibt es nichts auszusetzen. Zumindest lassen sich die Tasten, Regler und Schalter von durchschnittlichen Mitteleuropäern ohne Verrenkungen erreichen, die einen in die Welt der mehr oder weniger sinnfeindlichen bis hin zu kafkaesk anmutenden Infotainment-Menüs führt. Aber daran musste man sich als Kind des Informationszeitalters mittlerweile ja leider gewöhnen.

Gute Verarbeitung

Das Interieur ist sehr gut verarbeitet und auch die Materialauswahl ist ganz überwiegend in Ordnung. Allein das Plastik in den Türtafeln hätte ruhig ein bisschen weniger lieblos sein können. Aber nach der Erfahrung des mit billigen Plastik lieblos zusammengetackerten Cockpits eines Jaguar F-Pace muss man fast ein schlechtes Gewissen haben, so ein Detail überhaupt zu erwähnen. Schließlich kostet der Hyundai-Testwagen nicht mal 40.000 Euro.

Auch die Sitze und ihre Position sind auf den ersten Blick nicht so verkehrt. Der Fahrer findet seine Wunschstellung sogar elektrisch (Serie Premium, Beifahrersitz immer manuell). Da der Testwagen zusätzlich mit dem 1455 Euro teuren Lederpaket ausgestattet ist, können sogar zwei Positionen im Memory gespeichert werden. Auch eine Sitzbelüftung ist im Top-i30 mit Lederpaket schon drin. Ein elektrisch beheiztes Lederlenkrad ist ab der mittleren der fünf Ausstattungslinien namens Trend Serie.