Test Hyundai i30 1.4 T-GDI Premium

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Die Sitze selbst fand ich weder in gutem noch in schlechtem Sinne aufregend. Allerdings notierten Redaktionskollegen mit empfindlichem Rücken im Fahrtenbuch Kritik an der Lehnengestaltung.
Auch die Sitzposition passt mir. Jetzt sitze ich aber gerne sehr, sehr tief. Wenn man mit einem SUV liebäugelt, ist der i30 aber nichts. Ohnehin hat das preisgünstigere, pragmatischere B-Segment in den Best-Ager-Qualitäten die untere Mittelklasse mittlerweile überholt. Ich denke da etwa an einen Nissan Micra, der sich selbst schon gern einen Van nennen würde, wenn er sich nicht doch ein wenig albern dabei vorkäme …

Das beste Beispiel kommt aber von der gleichen Marke. Der Hyundai ix20 ist ein vernünftiges und pragmatisches Stadt-Werkzeug. Auch hinten sitzt man in so einem Ding, das wir früher despektierlich Kleinwagen nannten, besser als in diesem Hyundai i30. Ich bin knappe 1,80 m groß und wenn ich mich hinter den auf mich eingestellten Fahrersitz setze, komme ich zwangsweise in Kniekontakt mit den Rückenlehnen. Auch die Kopffreiheit ist nicht generös zu nennen, obwohl ein Schiebedach zu den ganz wenigen Extras zählte, die der Testwagen nicht aufwies. Ein elektrisches Panorama-Glasschiebedach kostet 1100 Euro Aufpreis.

Eigenwillige Kupplung

Leider hatten wir den Testwagen auch ohne das Doppelkupplungsgetriebe (1900 Euro Aufpreis) geordert. Gut, ich bin jetzt noch nicht mal fünfzig und eigentlich normalerweise sowohl in der Lage als auch durchaus mal willens, die Gänge manuell mit Kupplungspedal zu wechseln. Aber der i30 regt mich auf. Mich stören Autos ganz gewaltig, die mich als Idioten dastehen lassen. Das Zusammenspiel von Sechsgangschaltgetriebe und Kupplung als unharmonisch zu beschreiben, wäre so, als würde man sagen, Trumps 100-Tage-Bilanz als Präsident wäre nicht ganz ohne Makel. Wenn man Glück hat, hüpft man erst mal weg, wie ein angeschossener Muli von der Ponderosa-Ranch. Der Druckpunkt der Kupplung lag nämlich bei unserem Testwagen so früh, dass man bei jedem Fußzucker schon eingekuppelt und den Motor abgewürgt hatte. Die meisten Neulinge gaben mit einem unwahrscheinlich doofen Gesichtsausdruck noch lange, lange Gas, weil sie immer noch nicht gemerkt hatten, dass der Motor schon längst sang- und klanglos verstorben war.

Am wenigsten schlecht funktionierte das Anfahren noch, wenn man wie (Entschuldigung!) so ein Mitsiebziger in einem zweitürigen Toyota Tercel Stufenheck mit Rundumeinparkkratzer erst mal den Motor mit 2500 Touren im Stand genervt vor sich hin blöken lässt, um sich dann eine gefühlte halbe Stunde später mit Proviant im Rucksack auf den Kupplungsweg zu machen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, vermuten wir einen Defekt im Testwagen. Da war wohl Luft im System – nach oben definitiv. Aber, um es noch einmal ganz deutlich zu sagen, wahrscheinlich ist dieser Mangel wegen eines singulären Defekts bei unserem Testwagen besonders unterstrichen worden. Eine unharmonische Abstimmung, die den i30 schnell absterben lässt, ist aber auch Kollegen aus anderen Redaktionen aufgefallen. Unser Tipp ist und bleibt also: Wählen Sie auf jeden Fall das Doppelkupplungsgetriebe DCT für 1900 Euro Aufpreis.