Bayern will Euro-5-Diesel nachrüsten lassen

Bayern will mit mehreren Einzelmaßnahmen die Luftverschmutzung in den Städten verringern. Insbesondere in den großen Städten soll die Schadstoffbelastung durch Diesel-Fahrzeuge rasch gesenkt werden. Das hat das Kabinett heute entschieden

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Bayern will Euro-5-Diesel nachrüsten lassen
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  • dpa

Bayern will mit mehreren Einzelmaßnahmen die Luftverschmutzung in den Städten verringern. Insbesondere in den großen Städten soll die Schadstoffbelastung durch Diesel-Fahrzeuge rasch gesenkt werden. Das hat das Kabinett heute entschieden.

„Wir wollen und müssen im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger die Stickstoffdioxidbelastung in bayerischen Innenstädten schnellstmöglich reduzieren“, betonte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach der Kabinettssitzung.

Schadstoffmessstelle in der Münchener Innenstadt

(Bild: picture alliance / Sven Hoppe)

Konkret setzt die Staatsregierung auf eine zügige Nachrüstung von Euro-5-Dieselautos, Kaufanreize für neue Diesel-Fahrzeuge, eine massive Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs sowie des Radverkehrs und einen schnelleren Ausbau der Elektromobilität. Geplant sind beispielsweise Fördermaßnahmen für die Modernisierung von Bussen.

Die Umrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge soll laut Staatsregierung von den Autoherstellern bezahlt werden. Zur Abwendung drohender Diesel-Fahrverbote hatten die bayerischen Autohersteller Audi und BMW angekündigt, die Hälfte ihrer in Deutschland zugelassenen Euro-5-Diesel technisch nachzurüsten. Damit soll der Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickoxide gesenkt werden.

Im Bericht aus der Kabinettssitzung von heute heißt es: „Bei der Ertüchtigung von Euro-5-Diesel-Pkw haben die bayerischen Automobilhersteller zugesagt, dass mindestens 50 Prozent ihrer Euro-5-Diesel-Pkw-Flotte durch einen Software-Upgrade ein für die Absenkung der Stickstoffoxid-Emissionen im innerstädtischen Bereich relevantes Niveau erreichen können. Die bayerische Automobilindustrie startet umgehend die Vorbereitungen. Die Umrüstung soll für die Kunden kostenfrei erfolgen.”

Ebenfalls heute hat die bayerische Staatsregierung eine wochenlang unter Verschluss gehaltene Studie veröffentlicht, aus der eine unerwartet hohe Stickstoffdioxidbelastung in München hervorgeht. (fpi)