Extended Range

Erste Ausfahrt: Range Rover Velar First Edition P380

Der Land Rover Range Rover Velar wird den Wettbewerb mit BMW X4 und Porsche Cayenne beleben. Der Neuling sieht nicht nur gut aus und fährt geschmeidig, sondern beeindruckt auch mit einem frischen Interieur. Das Bediensystem mit zwei Bildschirmen ist aber nicht jedermanns Sache

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Land Rover besetzt seine eigene Nische zwischen Range Rover Sport und Evoque. Ende Juli kommt der Velar zu den Kunden. Uns stellte man einen mit 108.750 Euro fast doppelt so teuren Testwagen aus der First Edition für ein erstes Kennenlernen zur Verfügung.

Der günstigste Einstieg ist der Velar D180 mit dem Vierzylinder Turbodiesel (132 kW / 180 PS) ab 56.400 Euro. Zum Vergleich: ein Porsche Cayenne Diesel (193 kW /262 PS) kostet mindestens 70.663 Euro und ein Mercedes GLE 250 d (150 kW / 204 PS) 54.561 Euro.

Der Innenraum ist ausstaffiert mit feinstem Leder und Klavierlack am Armaturenbrett. Da fällt es umso mehr ins Auge, dass billig wirkende Hartplastik-Tasten in der Türverkleidung die Sitzposition speichern. Auch der Schlüssel mit seinen einfachen Druckknöpfen wirkt wie ein Relikt aus der CD-Zeit angesichts BMWs smartphoneähnlicher Geräte.

Moderne Berührungsbedienung

Im Cockpit wurde nur das nötigste Minimum an Knöpfen und Schaltern eingebaut, Land Rover setzt – im Gegensatz zu konservativeren Wettbewerbsmarken wie Mercedes-Benz – trotz ergonomischer Bedenken voll auf die gerade modernen Berührungsbildschirme. Im Velar sind es gleich zwei in der leicht ansteigenden Mittelkonsole. „Touch Pro Duo” nennt Land Rover das im Velar serienmäßige System mit den je 10,2 Zoll messenden Displays.

Die beiden Bildschirme sind komplementär zueinander: Wenn oben die Navigation läuft, kann unten die Klimaanlage reguliert oder die Musikquelle ausgewählt werden. Die Drehknöpfe sind kontextorientiert und beeinflussen immer nur den angewählten Menüpunkt. Allerdings sind auch bei Range Rover die Bildschirm-Inhalte nicht frei konfigurierbar: Zum Beispiel wandert die Navigations-Landkarte in keinem Fall nach unten – ergäbe auch wegen der Blickabwendung wenig Sinn. Die Bedienung der Touchscreens ähnelt der eines Smartphones, hat zwar die eine oder andere Logik-Klippe, funktioniert aber deutlich besser als bisher.

Zwei Sensorfelder im Lenkrad ergänzen die Screens. Sie reagieren auf leichte Berührungen, das neue Head-Up-Display ist gestochen scharf und die 12,3-Zoll TFT-Instrumententafel simuliert Drehzahlmesser und Tachometer hervorragend. Nur die Heizdrähte in der Windschutzscheibe stören, da gibt es bessere Lösungen, wie zum Beispiel eine durchsichtige Folie zwischen den beiden Glasplatten. Die Geräuschdämmung funktioniert im Zusammenspiel mit dem niedrigen cW-Wert: Im Inneren des Velar bleibt es auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr leise.