Tesla-Mitarbeiter verlangen höhere Löhne

Die Beschwerden über zu geringe Entlohnung und riskante Arbeitsbedingungen im Tesla-Werk in Fremont werden lauter.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 246 Kommentare lesen
Tesla-Mitarbeiter verlangen höhere Löhne

Blick ins Tesla-Werk in Fremont.

(Bild: Tesla)

Lesezeit: 2 Min.

Einige Tesla-Mitarbeiter beschweren sich darüber, dass sie zu gering entlohnt werden. In einem Schreiben an unabhängige Mitglieder des Verwaltungsrats des Elektroautoherstellers weisen Mitarbeiter darauf hin, dass der Grundlohn im Tesla-Werk im kalifornischen Fremont 18 US-Dollar betrage. Er sei damit 7,58 US-Dollar niedriger als der Durchschnittslohn in der US-amerikanischen Autoindustrie. In Alameda County, in dem Fremont liegt, müssten die Arbeiter 70 Prozent ihres Lohns für die Miete aufwenden, heißt es in dem Brief. Daher wollen sie mit der Geschäftsleitung über die Entlohnung und Aufstiegsmöglichkeiten sprechen.

Die Autoren des Briefes, die dabei sind, sich gewerkschaftlich zu organisieren, beklagen Intransparenz. "Viele von uns arbeiten seit Jahren mit dem vagen Versprechen einer Lohnsteigerung. Wir haben aber keine Ahnung davon, was wir dafür tun müssen, auch wissen wir nicht, wie Tesla Erfolg definiert." Auf alle Anfragen zu dem Thema hätten sie keine Antwort bekommen.

Außerdem verlangen die Arbeiter Einsicht in die Pläne des Unternehmens zur Arbeitssicherheit. Ein Tesla-Mitarbeiter habe im Mai der Nonprofit-Organisation WorkSafe einen ursprünglich für die US-Bundesbehörde für Arbeitssicherheit OSHA gedachten Bericht über arbeitsbedingte Unfälle und Krankheiten zukommen lassen, heißt es in dem Brief. Die Daten hätten ergeben, dass Tesla schlechter abschneide als Sägewerke und Schlachthöfe. Dadurch werde die Produktion verlangsamt und es ergäben sich für die betroffenen Mitarbeiter finanzielle Probleme. "Wir wollen wissen, wie das Unternehmen dem begegnen will und nachvollziehen können, welche Fortschritte es macht."

Die Vorwürfe sind nicht neu. Im Februar dieses Jahres beschwerte sich mit Jose Moran einer von 5000 Tesla-Mitarbeitern des Werkes in Fremont über die Entlohnung und die Arbeitsbedingungen. Er schrieb seinerzeit, durch Mehrarbeit, aber auch durch ergonomisch ungünstig gestaltete Arbeitsplätze steige die Unfallgefahr und das Erkrankungsrisiko. Die Arbeiter müssten zu viele unnötige Bewegungen ausführen, die wegfielen, wenn die Tesla-Leitung auf Verbesserungsvorschläge einginge, meinte Moran.

Tesla hat nach jüngsten Zahlen seinen Umsatz im vergangenen Quartal auf 2,8 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Der Verlust nahm zwar von 293 Millionen auf 336 Millionen Dollar zu, fiel damit aber dennoch deutlich geringer aus als angenommen. (anw)