China führt Quote für alternative Auto-Antriebe ab 2019 ein

Die Luftverschmutzung in vielen chinesischen Städten ist immens, das Land setzt daher in der Autoindustrie verstärkt auf alternative Antriebe – bald auch verpflichtend. Das setzt deutsche Hersteller auf dem wichtigen Markt noch stärker unter Druck.

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China führt Quote für alternative Auto-Antriebe ab 2019 ein

(Bild: dpa, Archiv)

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Von
  • dpa

Die chinesische Regierung macht Ernst mit ihrer Quote für Elektroautos. Von 2019 an sollen Autohersteller in dem Land verpflichtende Mindestziele für den Anteil alternativer Antriebe in Produktion und Verkauf einhalten, wie das Ministerium für Industrie und Informationstechnik am Donnerstag in Peking mitteilte.

So sollen Autohersteller, die mehr als 30.000 herkömmliche Fahrzeuge jährlich produzieren oder importieren, bestimmte Anteile über ein Punktesystem erfüllen. Für reine Elektroautos bekommen die Hersteller demnach mehr Punkte gutgeschrieben als für Hybridmotoren, auch für höhere Reichweiten soll es mehr Punkte geben. 2019 sollen die Autobauer eine 10-Prozent-Quote in China erfüllen, von 2020 an dann 12 Prozent.

Schafft ein Hersteller die Vorgaben nicht, muss er entweder Punkte von anderen Firmen kaufen oder Strafen zahlen. Mit einer solchen Regelung wurde in Peking schon länger gerechnet, ursprünglich sollte sie schon von 2018 an gelten. Dafür war eine Quote von zunächst 8 Prozent im Gespräch gewesen. Die deutsche Regierung hatte sich in Gesprächen mit Peking um eine Entschärfung der drohenden harten Vorgaben bemüht.

Eine frühere Einführung hätte die deutschen Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW, für die China der größte Einzelmarkt ist, noch stärker unter Druck gesetzt. Auch so ist die neue Vorgabe der Regierung ein Problem für die Hersteller. Die in China aus dem Boden schießenden Newcomer in der Automobilindustrie setzen von Anfang an stärker auf Elektroantriebe. In vielen luftverschmutzten Millionenstädten des Landes herrschen bereits strenge Zulassungsbeschränkungen für Verbrennungsmotoren. (anw)