Sammlungsfreiheit

Erstes Elektro-Shuttle des Ridepooling-Dienstes Moia

Volkswagens Mobilitäts-Marke Moia hat ihr erstes eigenes Fahrzeug vorgestellt – einen auf die Bedürfnisse des Sammeltaxibetriebs hin umgerüsteten batterie-elektrischen Minibus auf Basis des VW E-Crafter

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Von
  • Florian Pillau

Volkswagens Mobilitäts-Marke Moia hat ihr erstes eigenes Fahrzeug vorgestellt – einen auf die Bedürfnisse des Sammeltaxibetriebs hin umgerüsteten batterie-elektrischen Minibus auf Basis des VW E-Crafter.

Auf der Konferenz TechCrunch Disrupt in Berlin präsentierte Moia-Chef Ole Harms heute (4. Dezember 17) einen batterie-elektrischen Minibus, der bis zu sechs Fahrgästen Platz bietet. Er wurde gemeinsam mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen Osnabrück innerhalb von zehn Monaten geplant, entwickelt und gebaut. Moia verspricht eine Reichweite von mehr als 300 Kilometern und eine Aufladung des leeren Akkus innerhalb von rund 30 Minuten auf 80 Prozent.

Luftige Bestuhlung

Der Innenraum soll mit freistehenden Sitzen große Beinfreiheit bieten. Jeder Sitzplatz soll bequem zu erreichen sein und Komfortfunktionen wie eine dimmbare Leselampe und USB-Ports haben. Jedes Fahrzeug bietet zudem schnelles WLAN. Den Ein- und Ausstieg erleichtert eine elektrisch betätigte Schiebetür, Gepäck wird sichtbar und crashsicher neben dem Fahrer verstaut.

Die Organisation von Fahrbedarfsgemeinschaften, international als „Ridepooling” bezeichnet, soll von kommendem Jahr an nicht nur Geld bringen, sondern auch den Stadtverkehr entlasten. „Wir sind ab 2018 bereit, international durchzustarten und unser Ziel zu verwirklichen, bis 2025 die Städte Europas und der USA um eine Million Fahrzeuge zu entlasten“, sagt Harms. Den Beginn dieser Entlastung soll anfangs eine Flotte von 200 neuen Moia-Minibussen in Hamburg machen. Die Fahrer sollen flexible Arbeitszeitmodelle bekommen. In drei Jahren soll die Flotte auf 1000 anwachsen und rund ein Prozent aller Fahrten mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Hansestadt übernehmen.

Entlastungsziel: Eine Million Autos bis 2025

Die Fahrgäste sollen ihre Beförderungswünsche über das Internet an Moia übermitteln. Algorithmen bestimmen dann, welche Fahrgäste auf der Route zusammengefasst werden können. Ziel ist eine möglichst hohe logistische Effizienz, bei der die Auslastung der Fahrzeuge dadurch steigt, dass sie möglichst viele Passagiere auf einer Strecke befördern und zusätzlich Umwege und Leerfahrten so gut wie möglich vermieden werden. Nicht nur die Art der Beförderung liegt irgendwo zwischen Linie und Takt des Öffentlichen Personennahverkehrs und der vollkommenen Individualität einer Taxifahrt, auch die Preise sollen sich dazwischen einpendeln.

Moia war vor einem Jahr auf der TechCrunch Disrupt in London als weitere Marke des Volkswagenkonzerns vorgestellt worden. TechCrunch Disrupt heißt die seit 2011 jährlich in San Francisco, New York City und Beijing Konferenz, die von der gleichnamigen Online-Nachrichtenplattform für Technologie- und Internet-Unternehmen ausgerichtet wird. Technologie-Startups stellen dort ihre neuen Ideen vor, meist, um Venture Capital für ihre Projekte aufzubringen. (fpi)