Unplattbare Räder aus dem 3D-Drucker

Ein Autozulieferer würde gerne Fahrzeugreifen bauen, die ohne Felgen auskommen – und Luft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 223 Kommentare lesen
Unplattbare Räder aus dem 3D-Drucker

(Bild: Michelin)

Lesezeit: 2 Min.

Autos sollen bald Reifen bekommen, die nie mehr platt gehen können. Geht es nach der Vision des französischen Autozulieferers Michelin, werden Fahrzeugreifen künftig auf ganz neue Art mit dem 3D-Drucker produziert – und das zudem nicht mehr nur aus Kautschuk beziehungsweise Petroleum-basierten Kunststoffen, die als gefährliches Mikroplastik in unserem Meeren (und über die Fischerei irgendwann in unserem Magen) landen. Vor allem aber wird das Rad nicht mehr mit Luft gefüllt, sondern in einer Einheit aus Reifen und Felge hergestellt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Reifen aus luftiger Masse").

Dafür wird das umweltfreundliche Material in eine korallen- oder lungenbläschenartige Struktur gebracht, die an einen Schwamm erinnert. In der Mitte wird sie fest und nach außen hin flexibler sein. Laut Michelin werden dann nur noch geringe Mengen an Gummi benötigt, um die notwendige Elastizität zu erreichen.

Ist der Reifen defekt, sollen sich künftig mittels 3D-Drucker Teile nachdrucken und ergänzen lassen, was die Langlebigkeit erhöht. Das gilt ebenso für ein abgefahrenes Profil oder die Winterausstattung. Einen Platten wird es bei diesen Reifen künftig genauso wenig geben wie das Platzen bei hoher Geschwindigkeit. Das Druckmaterial muss nicht erhitzt werden, genutzt wird vielmehr eine Kaltverfestigungstechnik. Michelin plant außerdem, Sensoren zu integrieren, die erkennen, wenn das Profil abgefahren ist. Ist der Reifen nicht mehr zu reparieren, soll er recycelt werden und ist schlimmstenfalls biologisch abbaubar.

Bislang handelt es sich bei der neuen Technik allerdings nur um ein – wenn auch fortgeschrittenes – Konzept. Wann der Ökoreifen auf den Markt kommen könnte, ist noch unklar.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)