Autonomes "Apple Car": Apple gibt tieferen Einblick in Projekte

Das Ringen um Spitzenkräfte im Bereich Künstliche Intelligenz führt bei Apple zu mehr Offenheit: Auf einer Konferenz nannte der Konzern neue Details zu Techniken rund um autonomes Fahren.

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Über Apples Pläne für das Autogeschäft wird schon seit Anfang 2015 spekuliert.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo)

Lesezeit: 2 Min.

Apple baut die Forschungsarbeit rund um autonomes Fahren aus. Auf der Fachkonferenz "Neural Information Processing Systems" (NIPS) hat Ruslan Salakhutdinov, AI-Chef bei Apple, neue bislang geheimgehaltene Projekte des Konzerns präsentiert, wie das Magazin Wired berichtet.

Dazu gehöre eine Software, die Fußgänger, andere Autos und die befahrbaren Teile einer Straße aus Kamerabildern ermitteln soll. Das System lasse sich auch durch Regentropfen auf der Kamera nicht irritieren und soll zudem die Position von Fußgängern erfassen können, die von parkenden Autos verdeckt werden. Er habe vor fünf Jahren noch nicht geglaubt, dass dies durch maschinelles Lernen möglich wird, meinte Salakhutdinov.

Der AI-Chef habe außerdem nochmals eine jüngst publizierte Forschungsarbeit zur 3D-Objekterkennung per Lidar-Sensoren vorgestellt und sei auch auf Simultaneous Localization and Mapping (SLAM) eingegangen – Methoden zur Umfassung der Umgebung und gleichzeitiger Ermittlung der eigenen Position.

Seit 2015 ist Apple mit Kamerafahrzeugen in mehreren Ländern unterwegs.

(Bild: Joe Wussler (CC BY-SA 4.0) )

Ein weiteres Apple-Projekt erstellt aus den von Fahrzeugsensoren erfassten Daten detaillierte 3D-Karten, die etwa auch Straßenmarkierungen und Ampeln enthalten, eine potenziell wichtige Komponente für selbstfahrende Autos.

Das Unternehmen betreibt seit längerem eine Flotte an Kamerafahrzeugen, die in mehreren Ländern unterwegs sind und neben Messdaten auch Fotos anfertigen. In Deutschland waren diese Fahrzeuge bislang offenbar nicht unterwegs.

Um Spitzenkräfte im Bereich Künstliche Intelligenz anzuwerben, hat Apple sich diesbezüglich erheblich geöffnet: Im vergangenen Jahr kündigte Salakhutdinov auf der NIPS an, dass Apple-Mitarbeiter ihre Forschungsarbeiten auch publizieren dürfen – vorher praktisch undenkbar. Inzwischen sind erste Arbeiten vorgestellt worden, der Konzern stellt Ergebnisse auch in einem hauseigenen Blog vor.

Berichten zufolge arbeitet Apple schon seit mehreren Jahren an einem Fahrzeug, konzentriere sich inzwischen aber mehr auf die Software. Apple-Chef Tim Cook sieht die Autobranche vor einem immensen Umbruch: Mit elektrischen Autos, autonomen Systemen und vernetzten Fahrdiensten änderten sich drei Kernbereiche. Bei autonomen Systemen handelt es sich um eine “sehr wichtige Kerntechnik”, betonte Cook im Sommer – diese sei nicht nur für Fahrzeuge relevant.

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(lbe)