Elektroautos: Kfz-Gewerbe bietet eigenes Ladenetz an

Elektroautos gelten als wartungsärmer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die Kfz-Branche versucht sich darauf einzustellen, zum Beispiel mit Ladestationen.

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Elektroautos: Kfz-Gewerbe bietet eigenes Ladenetz an

Viele Kfz-Werkstätten sehen ihr Geschäft im Wandel und versuchen sich darauf einzurichten.

(Bild: ProMotor / Volz)

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47 Prozent der Autohäuser und 11 Prozent der freien Werkstätten bieten Ladestationen für Elektrofahrzeuge an. Das ergab die Umfrage "Kfz-Gewerbe 2020plus" unter 454 Kfz-Unternehmen, die der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) gemeinsam mit der Unternehmensberatung BBE Automotive durchgeführt hat. Der 1909 gegründete ZDK vertritt die Interessen von 38.000 Kfz-Meisterbetrieben in Deutschland.

81 Prozent der Kfz-Unternehmer sind demnach überzeugt, die noch zu geringe Zahl an Ladestationen sei ein wichtiges Motiv mancher Autokunden, sich bei Stromern zurückzuhalten. Daher machten sie sich für Ladesäulen oder Privilegien wie Parkplätze in ihrer Region stark und investierten selbst in Ladestationen, geht aus einer Mitteilung des ZDK hervor.

Jedes zweite Autohaus und zwölf Prozent der freien Werkstätten bieten Probefahrten mit Elektroautos an. Dazu kommen elektrisch betriebene Ersatzwagen und 3 Prozent der Kfz-Unternehmen verwenden E-Fahrzeuge in ihren Carsharing-Projekten.

66 Prozent der Kfz-Betriebe sehen das klassische Werkstattgeschäft wegen der Elektromobilität im Wandel, auch weil diese Autos wartungsärmer seien. Die Betriebe erwarteten einen stetigen Zuwachs an Fahrzeugen mit neuen Antriebsarten, vor allem bei Elektrofahrzeugen (89 Prozent) und Hybriden (78 Prozent). 41 Prozent der Autohäuser und 34 Prozent der freien Werkstätten sehen sich laut Umfrage bereits als Fachbetriebe für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.

Beim Blick in die fernere Zukunft ist die Branche gespalten. So sind 51 Prozent der Befragten überzeugt, dass E-Mobilität auch in Jahrzehnten noch dominieren wird. Dagegen werten 49 Prozent der Umfrageteilnehmer den E-Motor als Übergangstechnik für andere Antriebe. Jeder zweite Unternehmer glaubt, dass in den kommenden Jahren auch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vorpreschen werden.

Momentan gibt es diverse Initiativen, um das Ladenetz für Elektroautos auszubauen. So will der Energiekonzern E.on eine Kette von Stationen durch Europa ziehen. Die Deutsche Telekom will für eigene Ladestationen ihre Kabelverzweiger nutzen. "Ionity" ist ein Joint Venture deutscher Autohersteller und Ford, das bis 2020 rund 400 Schnellladestationen entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen aufbauen und betreiben will.

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(Bild: heise Autos)

(anw)