Abgas-Skandal: Unzulässige Abschalteinrichtung im VW Touareg – KBA verordnet Rückruf
Die Halter von 25.800 VW Touareg erhalten demnächst Post von VW. Ihre Autos sollen eine neue Motorsoftware bekommen.
Im Diesel-Skandal hat das Kraftfahrt-Bundesamt nun auch für den VW-Geländewagen Touareg einen Rückruf wegen unzulässiger Abgastechnik angeordnet. Davon seien in Deutschland 25.800 und weltweit insgesamt 57.600 Fahrzeuge betroffen, teilte das KBA mit. Die betroffenen Halter sollen von VW angeschrieben werden.
Betroffen sind Fahrzeuge des Typs VW Touareg 3.0-Liter-Diesel mit der Norm Euro 6, in ihnen seien zwei unzulässige Abschalteinrichtungen nachgewiesen worden. "Im Prüfzyklus NEFZ springt bei diesen Fahrzeugen zum einen eine sogenannte schadstoffmindernde Aufwärmstrategie an, die überwiegend im realen Verkehr nicht aktiviert wird", schildert das KBA. Zum anderen sei bei Fahrzeugen mit SCR-Katalysator eine Strategie eingesetzt worden, die die Nutzung von AdBlue unter bestimmten Bedingungen unzulässig einschränkt.
Neufahrzeuge bereits umgestellt
Die Produktion von Neufahrzeugen sei durch Volkswagen bereits umgestellt worden. Ein von VW vorgelegtes Softwareupdate sei vom KBA inzwischen geprüft und freigegeben worden.
Ende Juli hatte der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) mitgeteilt, im Porsche Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor sei eine illegale Abgas-Software eingesetzt worden. Für europaweit 22.000 Fahrzeuge des Typs wurde ein Pflicht-Rückruf angeordnet. Damals wurde angekündigt, es solle auch dem Verdacht nachgegangen werden, dass beim VW Touareg eine gleiche Wirkung bestehen könnte.
Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)
(Bild: EPA
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(mit Material der dpa) / (anw)