Smartphone-Sucht bei Minderjährigen: Apple verspricht mehr Kontrolle für Eltern

Nach Kritik durch zwei Großaktionäre hat der Konzern angekündigt, die Kindersicherung in iOS zu verbessern. Die Technik sei aber grundsätzlich bereits seit 2008 an Bord, meint Apple.

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Schulkinder

Mittlerweile sind Smartphones schon bei Grundschülern Sitte.

(Bild: dpa, Sebastian Kahnert/Symbolbild)

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Apple hat auf einen offenen Brief von zwei Investorengruppen reagiert, die Aktien im Wert von rund zwei Milliarden US-Dollar an dem Konzern halten und forderten, dass sich Apple stärker gegen die Smartphone-Sucht bei Kindern und Jugendlichen engagiert. In einem Statement gegenüber amerikanischen Medien hieß es, iOS verfüge bereits jetzt über "extensive Kindersicherungsfunktionen", mit denen sich verschiedene Inhalts- und Anwendungstypen durch Eltern steuern ließen. Die Technik werde bereits seit 2008 angeboten.

"Wir denken intensiv darüber nach, wie unsere Produkte genutzt werden und welchen Einfluss sie auf unsere Nutzer und die Menschen um sie herum haben." Man nehme diese Verantwortung "sehr ernst" und ziele darauf ab, "die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen und zu übertreffen".

Das gelte insbesondere beim Schutz von Minderjährigen. Den offenen Brief kommentierte Apple nicht direkt, teilte aber mit, dass man "ständig dabei" sei, seine Systeme und Geräte zu verbessern. So seien "neue Funktionen" für künftige iOS-Versheen geplant, die "die Werkzeuge, die wir Eltern anbieten, sogar noch robuster" machen sollten. Nähere Details nannte Apple nicht.

Die Aktionäre Jana Partners LLC, eine Investmentfirma, sowie der Pensionsfonds der kalifornischen Lehrer, CALSTRS, hatten in ihrem Brief gefordert, Eltern benötigten "mehr Wahlmöglichkeiten und Werkzeuge", um sicherzustellen, dass "junge Kunden [die Apple-]Produkte in optimaler Weise" nutzen könnten. Laut einer Umfrage aus dem vorvergangenen Jahr glaubt die Hälfte der Teenager in den Vereinigten Staaten, dass sie "süchtig" nach ihrem Handy sind. Zudem hätten sie das Gefühl, auf Handy-Nachrichten direkt anworten zu müssen. Eine zu intensive Nutzung elektronischer Geräte erhöht Forschern zufolge bei Kindern zudem Risikofaktoren für Selbstmorde.

Jana und CALSTRS sehen in Apples aktueller Technik zum Kinderschutz einen "Alles oder nichts"-Ansatz. Diese müsse feinstufiger gestaltet werden. In dem offenen Brief heißt es weiter, Apple solle sich Rat bei externen Wissenschaftlern holen und seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet intensivieren. (bsc)