Mit den eigenen Gen-Daten per Blockchain handeln

Wer bei kommerziellen Anbietern sein Genom analysieren lässt, kann bislang nicht vom Verkauf solcher Daten für medizinische Studien profitieren. Ein neues Unternehmen will das mit Blockchain-Technik ändern.

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Neuer Sequenzierungsanbieter will Kunden mit Gen-Daten handeln lassen

(Bild: Pixabay / CC0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Bereits mehrere Unternehmen bieten Privatpersonen an, ihr Genom sequenzieren zu lassen, um mehr über ihre Herkunft und Krankheitsrisiken zu erfahren. Gleichzeitig werden diese Daten jedoch anonymisiert für medizinische Studien an Forschungseinrichtungen und Unternehmen verkauft, wovon die Kunden selbst nichts haben. Ein neuer Anbieter will das ändern: Er plant, Sequenzierungen für unter 1000 Dollar vornehmen zu lassen, und die Kunden anschließend dabei zu unterstützen, mit diesen Daten selbst Geld zu verdienen. Das berichtet Technology Review online in "Genom-Daten in der Blockchain".

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"Wir versuchen normale Menschen zu überzeugen, indem wir erklären, dass sie nicht nur ihre genetischen Daten zu Geld machen können", sagt Kamal Obbad, einer der Mitgründer von Nebula Genomics, an dem auch der bekannte Genetiker George Church beteiligt ist. Wie Obbad erklärt, werden Biotech- und Pharma-Unternehmen die Daten nicht einfach herunterladen können, sondern sie nur leihen. Die Eigentümer der Daten bleiben dabei anonym, während die Käufer volle Transparenz über ihre Identität herstellen müssen. Gen-Daten und Transaktionen werden in einer Blockchain gesichert – mit derselben Technologie also, die auch hinter Kryptowährungen wie Bitcoin steckt.

Andere Start-ups wie EncrypGen, Luna DNA oder Zenome entwickeln nach eigenen Angaben ebenfalls Plattformen, über die Nutzer ihre Gen-Informationen online verkaufen können – doch sie bieten keine Genom-Sequenzierungen an. Wer sein Genom von Nebula analysiert haben möchte, bezahlt dafür mit Nebula-Token, die auch von den Forschern und Unternehmen genutzt werden, die diese Daten kaufen wollen. Noch hat das Unternehmen nicht entschieden, wie es die Token vertreiben möchte. Die Plattform soll laut Obbad in den nächsten Monaten in den Live-Betrieb gehen.

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(sma)