Umfrage: Deutsche Autokäufer neigen wenig zu Elektroautos

Begrenzte Reichweite, hohe Kosten und die nicht ausreichende Ladeinfrastruktur hindern deutsche Autokäufer laut einer Umfrage daran, sich ein Elektroauto anzuschaffen.

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Umfrage: Deutsche Autokäufer neigen wenig zu Elektroautos

Grafik auf dem Titelblatt der Studie "2018 Deloitte Global Automotive Consumer Study".

(Bild: Deloitte)

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Deutsche Autokäufer zeigen wenig Bereitschaft sich als nächstes ein Elektroauto zuzulegen. Von 1759 Teilnehmern einer Umfrage in Deutschland gaben 66 Prozent an, ihr nächstes Auto werde voraussichtlich einen Verbrennungsmotor haben. 23 Prozent neigten zu einem Hybrid-Auto, 7 Prozent zu einem rein elektrisch angetriebenen Auto. Das hat die Unternehmensberatung Deloitte in einer internationalen Studie ermittelt, an der in 15 Ländern 22.000 Menschen teilnahmen.

Bevorzugte Antriebsart beim nächsten Autokauf.

(Bild: Deloitte)

Vor einem Jahr hatten 72 Prozent gesagt, sie würden sich ein Benzin- oder Dieselauto zulegen, 19 Prozent waren für einen Hybrid, 9 Prozent hatten "sonstige alternative Antriebe" angegeben. In China, dem Land mit der höchsten Akzeptanz für Elektromobilität gaben aktuell 16 Prozent der Befragten an, dass ihr nächstes Auto einen Elektroantrieb haben wird, 40 Prozent setzen auf Hybride.

Die öffentliche Diskussion über den Abgasskandal und drohende Diesel-Fahrverbote hat sich hierzulande in der Umfrage niederschlagen. Im Vergleich zu 2014 hat das Interesse der Kunden an Dieselmotoren um 35 Prozent abgenommen, Benziner legten im gleichen Zeitraum um 40 Prozent zu.

Beim Für und Wider bei Elektroautos am ehesten entscheidend ist für 35 Prozent der Befragten die Reichweite. Für 22 Prozent sind die Kosten entscheidend, für 20 Prozent die Ladeinfrastruktur und für 11 Prozent die fürs Aufladen des Auto-Akkus benötigte Zeit.

Für den Kauf eines E-Autos sprechen für 27 Prozent die Umweltverträglichkeit des emissionsfreien Fahrens. Noch wichtiger ist den Autokäufern die Wirtschaftlichkeit; mit 31 Prozent die meisten Befragten sehen in den geringeren Betriebskosten für Treibstoff und Wartung den Hauptvorteil von E-Mobilen. 19 Prozent sehen gar keinen guten Grund, sich ein Elektroauto zu kaufen.

44 Prozent der Deutschen halten die Fahrt in einem vollautonom fahrenden Auto für ein positives Erlebnis. Und 54 Prozent würden ein solches Fahrzeug nutzen, wenn Kosten und/ oder Sicherheit keine Rolle spielen würden.

Die Zweifel an der der Sicherheit selbstfahrender Autos haben im Vergleich zum Vorjahr abgenommen; nannten in der Studie 2017 noch 72 Prozent der Befragten Sicherheitsbedenken, sind es nunmehr 45 Prozent. Das heißt, fast die Hälfte der Deutschen sehen im autonomen Fahren ein Risiko. Der Umstand könnte sich nach dem ersten tödlichen Unfall mit einem autonomen Auto in den USA ändern.

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(anw)