Auffahrunfall mit Tesla im "Autopilot"-Modus – US-Behörde ermittelt

Erneut hat sich in den USA ein Unfall mit einem Tesla-Fahrzeug ereignet, während dem das Fahrassistenzsystem "Autopilot" eingeschaltet war.

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Auffahrunfall mit Tesla im "Autopilot"-Modus – US-Behörde ermittelt

(Bild: South Jordan Police)

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Teslas Fahrassistenzsystem gerät wieder einmal in den Blick der Öffentlichkeit. Die für Verkehrssicherheit zuständige US-Behörde National Highway Traffic Safety Administration untersucht einen Unfall, bei dem am vergangenen Freitag auf einem Highway in South Jordan im US-Bundesstaat Utah eine Frau in einem Tesla Model S auf ein Feuerwehrfahrzeug aufgefahren ist. Dabei sei nach Angaben der Fahrerin das von Tesla "Autopilot" genannte System eingeschaltet gewesen, teilt die örtliche Polizei mit. Der Fahrer des Feuerwehrfahrzeugs habe bei dem Unfall ein Schleudertrauma erlitten, die Tesla-Fahrerin sich den rechten Fuß verletzt.

Die Fahrerin hatte laut Polizei etwa 80 Sekunden vor dem Unfall das "Autopilot"-System aktiviert, ihre Hände vom Lenkrad genommen und ihr Handy bedient. Kurz vor dem Unfall habe sie noch zu bremsen versucht, aber ihr Tesla sei in einer Geschwindigkeit von knapp 100 km/h auf den Feuerwehrwagen aufgefahren.

Die Polizei von South Jordan hat die Tesla-Fahrerin wegen Verstoßes gegen die Verkehrsbestimmungen vorgeladen, sie habe ihr Fahrzeug vermutlich nicht wie gefordert ständig kontrolliert. Die Frau soll die "Autopilot"-Funktion zuvor während der Fahrt mehrmals aktiviert und dabei auch ihre Hände vom Lenkrad genommen haben.

Tesla betont zum wiederholten Male, dass die Fahrer jederzeit aufmerksam sein müssen, auch wenn sie während der Fahrt das "Autopilot"-System angeschaltet haben. Unternehmens-Chef Elon Musk hat sich via Twitter darüber mokiert, dass eine Frau mit gebrochenem Knöchel in die Schlagzeilen komme, während die jährlich rund 40.000 Verkehrstoten in den USA kaum beachtet würden. Zudem sei es erstaunlich, dass bei dem Unfall in dieser Geschwindigkeit lediglich das Fußgelenk verletzt wurde.

Vor knapp zwei Monaten verunglückte ein Fahrer eines Tesla Model X auf einer kalifornischen Autobahn. Dabei war offenbar ebenfalls der "Autopilot" eingeschaltet, der Fahrer soll aber nicht auf Aufforderungen reagiert haben, einzugreifen. Er kam bei dem Unfall ums Leben.

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(anw)