Bitcoin-Mining: ASIC-Resistenz soll Übermacht von Bitmain stoppen

Wie war das mit dezentral? Große Teile der Rechenleistung bei Bitcoin & Co. wird mittlerweile von großen Hardwareherstellern gestellt. Geänderte Algorithmen könnten helfen.

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Mining: ASIC-Resistenz soll Übermacht von Bitmain stoppen
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Das chinesische Unternehmen Bitmain kontrolliert mittlerweile den Großteil des lukrativen Marktes für Bitcoin-Mining-Hardware, sogenannte ASICs, – und mit ihm einen gigantischen Mining-Pool. Verschiedene Krypto-Startups versuchen nun, mit geänderten Algorithmen dafür zu sorgen, dass die Währungen dezentral bleiben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Kryptowährungen: Spezialchips übernehmen die Macht").

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Bitmain hat sein Geschäft mittlerweile erweitert und bringt nun auch ASICs für andere Formen des Mining heraus, etwa für Ether, Zcash, Monero oder Siacoin. Das wiederum ließ Nutzer und Entwickler dieser Coins fürchten, dass es Bitmain und seinen Partnern gelingen könnte, die Mehrheit der Mining-Kapazität zu stellen, was wiederum Möglichkeiten bringt, eine Währung böswillig zu attackieren oder zumindest für viel Unruhe zu sorgen. Das führte zu Rufen nach Software-Upgrades, was im Falle von Monero bereits umgesetzt wurde.

Ob die ASIC-Resistenz etwas bringt, bleibt jedoch abzuwarten. So glaubt David Vorick vom Blockchain-Datenspeicher Sia, dass die ASIC-Hersteller sich schnell anpassen werden. Der Unternehmer hatte selbst eine eigene Firma namens Obelisk gegründet, die ASICs herstellen und damit gegen Bitmains ständige Produktion neuer Systeme angehen sollte. Bitmain gelang es, für den sogenannten Siacoin eigene Hardware zu produzieren – und das zwei Monate, bevor Obelisk damit fertig werden würde.

Nur wenige Jahre nach dem Start von Bitcoin begannen Start-ups damit, ASICs für das Kryptomining herzustellen. Nahezu alle dieser Firmen sind mittlerweile pleite, Bitmain ist die große Ausnahme. Der Konzern kontrolliert mittlerweile mehr als 70 Prozent des Marktes für Bitcoin-Mining-Hardware. Die Firma nutzt ihre Geräte zudem, um selbst im Bitcoin-Mining tätig zu sein. Und ist dabei sehr erfolgreich: Laut "Blockchain.info" kontrollieren mit Bitmain zusammengeschlossene Miningpools mittlerweile mehr als 40 Prozent der für das Bitcoin-Mining verfügbaren Rechenleistung.

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(bsc)