Angeblicher Tesla-Saboteur: „bin nur Whistleblower“

Der vom Elektro-Autobauer Tesla wegen Datenklaus, Geheimnisverrats und mutwilliger Geschäftsschädigung verklagte Ex-Mitarbeiter bezeichnet sich als Whistleblower. Er habe so beunruhigende Entdeckungen bei Tesla gemacht, dass er damit an die Presse habe gehen müssen

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Elektroautos, alternative Antriebe
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Von
  • dpa

Der vom Elektro-Autobauer Tesla wegen Datenklaus, Geheimnisverrats und mutwilliger Geschäftsschädigung verklagte Ex-Mitarbeiter habe nach eigenen Angaben versucht, Investoren und Öffentlichkeit zu warnen. Unter anderem habe er herausgefunden, dass 1100 beschädigte Batteriemodule beim neuem Model 3 verbaut wurden. Der 40-Jährige stritt zudem ab, sich in Teslas Produktionssystem gehackt zu haben.

Der Angeklagte behauptet unter anderem, einige Tesla Model 3 sollen fehlerhaft sein. 

(Bild: Peter-Michael Ziegler / heise online)

Laut Tesla hat das Unternehmen nach Hinweisen auf eine Gewaltandrohung durch den gefeuerten Mitarbeiter die Polizei alarmiert und die Sicherheitsvorkehrungen in seiner „Gigafactory“ erhöht. Das Büro des örtlichen Sheriffs erklärte jedoch wenig später, dass man den Hinweisen bereits nachgegangen sei und bislang keine ernsthafte Bedrohung habe feststellen können.

Tesla hatte am Mittwoch Klage gegen den Mitarbeiter eingereicht, der einige Monate in der „Gigafactory“ im US-Bundesstaat Nevada gearbeitet hatte. Das Unternehmen wirft ihm vor, sich ins System gehackt und dort Änderungen vorgenommen zu haben. Der Beschuldigte soll mehrere Gigabyte an internen Daten an Dritte weitergegeben und falsche Angaben gegenüber den Medien gemacht haben.

Tesla gehe davon aus, dass der Angestellte „mutwillig und arglistig“ gehandelt habe, um dem Unternehmen gezielt zu schaden, heißt es in der Anklageschrift. Der Mitarbeiter soll im Oktober 2017 als Techniker in Teslas Batteriefabrik angeheuert und dort Zugang zu hochsensiblen internen Informationen gehabt haben. Danach habe es rasch Ärger mit dem Mann gegeben, der mit seiner Rolle unzufrieden gewesen und aggressives Verhalten gegenüber Kollegen gezeigt habe.

Tesla-Chef Elon Musk hatte die Angestellten bereits am Wochenende in einer E-Mail über einen angeblichen Feind in den eigenen Reihen informiert. Ein Mitarbeiter habe „umfassende und schädliche Sabotage“ begangen, hieß es in dem Rundschreiben von Sonntagabend. Als Motiv des Mannes nannte Musk eine gewünschte Beförderung, die ihm versagt worden sei. Es könnte aber noch weit mehr dahinter stecken, deshalb werde die Untersuchung fortgeführt.

Musk deutete an, dass er sich eine Verschwörung vorstellen könnte. „Wie Ihr wisst, gibt es eine lange Liste von Organisationen, die wollen, dass Tesla stirbt“, schrieb der Firmenchef mit Verweis auf die Öl- und Gasindustrie sowie auf Wall-Street-Spekulanten, die gegen die Aktie der Firma wetten. Später brachte Musk auch einen Brand in Teslas Fabrik im kalifornischen Fremont mit möglicher Sabotage in Verbindung. Er forderte von den Mitarbeitern, auf alles zu achten, das „nicht im besten Interesse unseres Unternehmens ist“. (fpi)