Autonomes Fahren soll grenzüberschreitend getestet werden
In der Grenzregion Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs soll kommendes Jahr ein Testfeld eingerichtet werden.
Der ehemalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt in einem zum Versuchsfahrzeug umgebauten Audi A7.
(Bild: Audi)
Um automatisiertes und vernetztes Fahren auch grenzüberschreitend testen zu können, soll bis Ende 2019 ein digitales Testfeld zwischen Deutschland, Frankreich und Luxemburg entstehen. "Wir müssen lernen, verkehrstechnisch eine gemeinsame Sprache zu sprechen", sagte der Leiter der Forschungsgruppe Verkehrstelematik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Horst Wieker, der dpa. Dazu würden verschiedene Infrastrukturen aus den Ländern zusammengeschaltet, damit eine eigene Informationsplattform entstehe.
Es gebe in den Ländern etliche Unterschiede, die automatisierte Fahrfunktionen aus dem Konzept bringen könnten. Beispiel rotes Ampellicht: "Überall gleich ist, dass man bei Rot nicht fahren darf, aber ob der Haltepunkt vor oder auf der weißen Linie ist, ist nicht gleich", sagte Wieker. Auch hätten nicht alle Länder eine Gelbphase in ihren Ampeln. All das müsse berücksichtigt werden, wenn computergesteuerte Autos über Grenzen führen.
Verschiedene Systeme
Viel wird auf dem entstehenden Testfeld nicht zu sehen sein. "Das passiert alles im Hintergrund." Die Wissenschaftler stellten die Informationen zusammen, damit Fahrzeughersteller später dort Testfahrten machen können. Auch Systeme zum Überholen, Einfädeln und Bremsen sollen mit verschiedenen Straßen, Verkehrsleitsystemen und Mobilfunknetzen ausprobiert werden.
Der Testring verlaufe von Saarbrücken über Metz, den Südosten Luxemburgs nach Merzig im Saarland. "So etwas ist in Europa einmalig", sagte Wieker, dessen Forschungsgruppe es seit 2004 gibt. 2013 war bereits ein Testfeld in Merzig gegründet worden. Die Entstehung einer grenzüberschreitenden Teststrecke hatten die drei Länder im September 2017 besiegelt. (anw)
