Telekom-Chef Sommer stößt auf Kritik im eigenen Haus

Laut Spiegel proben Telekom-Führungskräfte den Aufstand gegen Ron Sommer.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach dem Kurssturz der T-Aktie, Klagen von Kleinaktionären und Rücktrittsforderungen aus der Politik droht Telekom-Chef Ron Sommer nun auch Ärger aus dem eigenen Haus. Wie der Spiegel in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, möchte eine Gruppe von Führungskräften, die der SPD nahe stehen, mit Finanzminister Hans Eichel und Kanzleramtsminister Hans Martin Bury sprechen, um sie auf die ihrer Ansicht nach "mangelnden Managementqualitäten" Sommers hinzuweisen und darauf zu drängen, einen Nachfolger zu suchen.

Anlass für den internen Aufstand ist laut Spiegel ein Rundschreiben, das Sommer vor einigen Tagen verschickt hat. Darin macht er vor allem die von "Halbwahrheiten" geprägte "Medienberichterstattung" für den schlechten Kurs der T- Aktie verantwortlich. Diese Analyse gehe an der Realität vorbei, glaubt die Gruppe der Manager. Sommer und Teile seines Vorstandes verdrängten Probleme wie die "eklatante Ertragsschwäche" in fast allen Geschäftsbereichen, anstatt Lösungen zu suchen.

Die Bundesregierung hatte Sommer jedoch erst am vergangenen Wochenende den Rücken gestärkt, nachdem Berichte aufgetaucht waren, der Telekom-Chef habe bereits selbst an Rücktritt gedacht, da die Regierung ihm gegenüber keine "Ehrenerklägung" abgegeben habe. Der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda betonte daraufhin, die Regierung arbeite vertrauensvoll mit dem Vorstandschef der Telekom zusammen. Personalentscheidungen treffe nach Aktienrecht allein der Aufsichtsrat. Sommer selbst hatte immer wieder beteuert, er werde seine Posten nicht aufgeben. (jk)