Cupertino möchte Hyperloop – und Apple soll zahlen

Die Heimatstadt des iPhone-Herstellers will ihre Verkehrsinfrastruktur aufmöbeln – und hofft, dass sich die Billionen-Firma beteiligt.

vorlesen Druckansicht 8 Kommentare lesen
Hyperloop-Wettbewerb

Prototyp-Hyperloop-Pod.

(Bild: dpa, Uli Benz/WARR Hyperloop-TUM)

Lesezeit: 2 Min.

Wenn es nach den Stadtvätern von Cupertino geht, fährt in der Stadt in den kommenden Jahren eine Bahn der besonderen Art. Dazu haben sich nun Bürgermeister Darcy Paul und der Stadtratsvertreter Barry Chang mit dem Hyperloop-Start-up HTT getroffen. Sie hoffen, dass die HTT-Pods in den kommenden Jahren zwischen der Hochschule De Anza und dem Bahnhof im Stadtzentrum von San Jose verkehren können. Viel Geld für solch ein Projekt soll jedoch nicht von der Stadt selbst, sondern insbesondere von den dort ansässigen Unternehmen kommen – und dabei haben Chang und Paul ihr besonderes Augenmerk auf Apple gerichtet.

Die kalifornische Stadt Cupertino mit ihren knapp 60.000 Einwohnern ist in der IT-Branche vor allem als Hauptsitz des iPhone-Produzenten bekannt – dort steht nicht nur der Infinite Loop, sondern auch das neue, gigantische Hauptquartier des Konzerns, der Apple Park. Über 12.000 Menschen arbeiten allein dort – und sorgen täglich für Verkehrsprobleme. Zwar betreibt Apple ein eigenes Busnetz etwa in Richtung San Francisco und hofft, dass möglichst viele Mitarbeiter das Fahrrad nehmen. Da sich aber selbst die gut bezahlten Ingenieure des Konzerns die Gegend aufgrund hoher Hauspreise kaum mehr leisten können, gibt es lange Anfahrtswege, die oft mit dem Auto erfolgen.

Der Hyperloop, ein Hochgeschwindigkeitstransportmittel, bei dem eine Magnetschwebebahn in einer Unterdruckröhre fährt, soll die Probleme zumindest teilweise lösen helfen. So würde die Fahrt zwischen San Jose und Cupertino nur fünf Minuten dauern. Bis es zur Umsetzung des Projekts kommen kann, werden allerdings wohl noch einige Jahre ins Land gehen, wie Bürgermeister Paul gegenüber US-Medien sagte.

Noch ist die Mitfinanzierung durch Apple eine bloße Hoffnung – nicht mehr. Die Stadtväter hoffen allerdings, dass der mittlerweile eine Billion-US-Dollar teure Konzerngigant Cupertino entgegenkommt. Dort hatte man sich kürzlich dafür entschieden, eine eigentlich geplante lokale Unternehmenssteuer, die sogenannte Head Tax, nicht einzuführen. Diese hätte Firmen mit vielen Mitarbeitern einiges gekostet – Apple so gut 10 Millionen. Der Konzern hatte sich intensiv gegen die Kopfsteuer engagiert. (bsc)