The Fappening: Vierter Promifoto-Hacker verurteilt

Am Dienstag ist auch der letzte von vier Männern verurteilt worden, die 2014 die iCloud-Accounts Prominenter gehackt und intime Fotos weiterverbreitet hatten.

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The Fappening: Vierter Hacker verurteilt

Die Schauspielerin Jennifer Lawrence war eines der prominenten Opfern der "Fappening"-Hacker.

(Bild: dpa, Paul Buck)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Markus Montz

Ein Bundesgericht in Bridgeport (Connecticut) hat einen Hacker zu acht Monaten Gefängnis und einer anschließenden Bewährungsstrafe von drei Jahren verurteilt. Außerdem muss er 60 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Der Mann war 2014 gemeinsam mit drei weiteren Männern in die iCloud-Accounts der Schauspielerin Jennifer Lawrence und weiterer Prominenter eingebrochen und hatte Nacktfotos sowie persönliche Informationen der Opfer im Netz verbreitet.

Richter John H. Durham sah es in seinem Urteil als erwiesen an, dass sich der 26-jährige George G. mit Hilfe eines Phishing-Angriffs Zugang zu etwa 240 iCloud-Konten verschaffte. Der Hacker hatte sich bereits im Januar 2018 für schuldig bekannt. Wie Beobachter des Prozesses berichteten, hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer unter Berufung auf nationale Richtlinien eine Strafe von 10 bis 16 Monaten Gefängnis gefordert. Der Angeklagte sei nicht nur in die Intimsphäre der Opfer eingedrungen, sondern habe dies über einen Zeitraum von 18 Monaten gleich 240 Mal getan.

Hinzu komme die auch aus Profitgier erfolgte Weiterverbreitung im Netz, bei der ihm "die Folgen für das Leben der Opfer vollkommen egal gewesen" seien, wie der Staatsanwalt laut Bericht des britischen Guardian sagte. G. hatte um Milde gebeten und ein Strafmaß von fünf Monaten Gefängnis und fünf Monaten Hausarrest vorgeschlagen. Er spüre die Folgen seiner Tat sehr deutlich, sei gereift und habe reinen Tisch gemacht, so sein Anwalt im Plädoyer der Verteidigung.

Mit Hilfe von Phishing-Mails hatten G. und drei weitere Hacker 2014 prominente und nicht prominente Opfer geködert und sich dabei unter anderem Zugang in die iClouds mehrerer weiblicher Prominenter verschafft. Unter den Opfern befanden sich neben Lawrence beispielsweise auch ihre Schauspielerkollegin Kirsten Dunst und das Model Kate Upton. Die Fotos waren zunächst auf 4chan aufgetaucht und von dort weiterverbreitet worden.

Lawrence hatte daraufhin eine Behandlung als Sexverbrechen gefordert und mit Klagen gegen jede Weiterverbreitung gedroht. G.s Mittäter in der als "The Fappening" und "Celebgate" bezeichneten Aktion waren nach intensiver Suche durch das FBI in Los Angeles ebenfalls gefasst worden. Sie haben bereits Haftstrafen zwischen neun und 18 Monaten erhalten. (mon)