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Skoda Octavia G-Tec: Mehr Leistung und Erdgas

Der Skoda Octavia G-Tec wird überarbeitet. Der bivalente Erdgas-Antrieb hat mit 130 PS nun deutlich mehr Leistung. Wichtiger ist jedoch, das Skoda den Erdgas-Vorrat vergrößert hat - wenngleich der Fortschritt ziemlich klein ist

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Skoda Octavia G-Tec 7 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz

Im Mai 2017 kündigte Volkswagen eine Erdgas-Initiative an. Viel ist seit dem in dieser Richtung nicht passiert: Der aktuelle Polo bekam einen bivalenten CNG-Antrieb (Test). Dessen Verkaufszahlen dürften etwas unter dem Gerücht gelitten haben, dass VW eine Vergrößerung des Erdgas-Tanks plant. Genau die bekommt nun der Skoda Octavia. Dazu gibt es auch mehr Leistung.

Vorerst nur mit DSG

Als Basis dient der 1,5-Liter-TSI, den Volkswagen mit 130 und 150 PS anbietet. Im Octavia G-Tec wird er 130 PS leisten und damit 20 mehr als im bisherigen 1.4 TSI G-Tech. Auch bei den Getrieben wird umgestellt: Bislang hatte man im Octavia CNG die Wahl zwischen einem DSG und einem Sechsgang-Schaltgetriebe, der Neue wird zumindest vorerst nur mit Siebengang-DSG ausgeliefert.

Wichtiger erscheint aber, dass endlich die unsinnige Tankaufteilung verändert wurde – wenigstens ein kleines bisschen. Bisher gab es einen 50-Liter-Benzin-Tank und einen 15-Kilogramm-CNG-Tank. Groß ist der Fortschritt nicht: Die drei Erdgas-Tanks sind aus Stahl und fassen nun 17,7 kg, der Benzintank schrumpft auf 11,8 Liter. Damit liegt der Octavia unter den Werten eines Opel Astra CNG (Test). Dennoch: Skoda verspricht eine Reichweite von 480 km mit einer Erdgasfüllung.

Das würde einen Verbrauch von rund 3,7 kg/100 km entsprechen. Mit dem Ocvtavia G-Tec, den wir vor drei Jahren für einen Test in der Redaktion hatten, kamen wir auf 4,1 kg/100 km. Bezogen auf diesen Verbrauch würde man mit dem größeren Vorrat also rund 66 km weiter kommen. Angesichts der noch immer lückenhaften Versorgung mit CNG-Tankstellen ist dieser Zuwachs zwar kein Riesenschritt, aber zumindest ein kleiner in die richtige Richtung.

Weniger Benzin, mehr Gas

Skoda hat die beiden bisherigen Tanks unverändert gelassen und stattdessen einen weiteren, kleineren eingebaut. Der nimmt dort Platz weg, wo bisher der 50-Liter-Benzin-Tank saß. Unter der Sitzfläche der Rückbank. Das Kofferraumvolumen wird so nicht noch weiter eingeschränkt. Ein Octavia Combi mit Benzin- oder Dieselmotor fasst 610 Liter, ein Octavia G-Tec nur 480 Liter.

Von dem größerem Erdgas-Vorrat dürften auch VW Golf und Seat Leon (Test) mittelfristig profitieren. Der nächste Golf wird in Paris vorgestellt, der neue Leon 2019. Der aktuelle Golf wird natürlich nicht mehr umgestellt, der Nachfolger dürfte den größeren CNG-Vorrat aber von Anfang an bekommen. Beim Leon ist die Lage nicht ganz so eindeutig: Wir vermuten, dass der neue Leon erst Ende 2019 vorgestellt wird – möglicherweise auf der IAA 2019. Ob dem Volkswagen-Konzern diese Zeitspanne ausreichend lang für diese Investition erscheint, wissen wir nicht.

Bereinigung

Zugleich bereinigt Skoda das Motorenprogramm: Der 1,2-Liter-TSI mit 86 PS fliegt aus dem Sortiment – ihn wollten offenbar zu wenige Kunden haben. Als Basismotor dient künftig der 1.0 TSI-Dreizylinder mit 115 PS, darüber der 1.5 TSI ACT mit 150 PS. Diese Maschine hatten wir vor einiger Zeit im Golf hier in der Redaktion: Ein kräftiger, sparsamer Motor, der allerdings nicht ganz so kultiviert lief wie der direkte Vorgänger. Wer noch mehr Leistung haben will, kann zu einem Zweiliter-Benziner mit 190 PS oder einem Octavia RS (Test) greifen. Bei den Dieselmotoren gibt es künftig noch den 1.6 TDI mit 115 PS und der 2.0 TDI mit 150 PS, die beide einen SCR-Kat bekommen.

Noch hat sich Skoda nicht zu den Preisen geäußert: Ein spärlich ausgestatteter Octavia G-Tec Combi kostete bisher 23.350, die besser ausstaffierte Version Ambition 25.690 Euro. Mit DSG waren es mindestens 27.490 Euro. Es ist anzunehmen, dass Skoda den Leistungszuwachs und den zusätzlichen Tank für eine Anhebung der Preise nutzen wird. (mfz)