Megacity-SUV

Showcar Renault K-ZE: Ausblick auf elektrisches City-SUV

Renault wagt Großes mit einem kleinen Auto und will in China ein rein elektrisches City-SUV zum lokal wettbewerbsfähigen Preis verkaufen. Später soll das urban Batterieauto weltweit angeboten werden

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Batterie-Showcar Renault K-ZE 14 Bilder
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Von
  • Wolfgang Gomoll

Bei der Vorstellung der seriennahen Studie K-ZE in Paris kündigte Renault-Chef Carlos Ghosn an: „Wir werden den K-ZE in China zu einem wettbewerbsfähigen Preis anbieten”. Seine Strategie verrät er auch: „Unser Auto wird mehr Leistung und mehr Technik bieten.”

Ob das genügen wird, um im Reich der Mitte im zunehmend härter werdenden Ringen um die Kunden mithalten zu können? Dazu muss das Batterie-SUV als Serienprodukt vermutlich deutlich unter 20.000 Euro kosten. Die Chance, die Ghosn dabei im Auge hat, ist die vergleichsweise kräftige staatliche Förderung der E-Mobilität in China. Er sagt: „China investiert erkleckliche Summen in eine rasche Verbreitung der Elektromobilität. Deshalb haben wir China für den Markteintritt unseres neuen batteriebetriebenen Modells gewählt”. Als Basis für die Aktivitäten auf dem asiatischen Markt soll der Erfahrungsschatz der Allianz aus Renault Nissan mit dem chinesischen Partner Dongfeng dienen.

Der Kleinwagen soll einen Radius von 250 km bieten

Das hochbeinige A-Segment Auto, das über den Dächern von Paris im Scheinwerferlicht strahlte, ist eine sehr seriennahe Studie. Die typischen Merkmale der aktuellen Renault Modelle, wie der Kühlergrill mit dem Rhombus sind enthalten, aber etwas futuristischer gehalten, als bei den Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb. Der viertürige Kleinwagen, der sich bald in den östlichen Megacities bewähren soll, bietet laut Renault eine Norm-Reichweite von 250 Kilometern. Damit verbessert er sich kaum gegenüber dem aktuellen Batterieauto Renault Zoe Z.E. 40 (Test).

Renault will den Wagen nächstes Jahr in Umlauf bringen, Weltpremiere dürfte im nächsten April auf der Messe in Shanghai sein. Auch wenn der kleine Crossover ein Weltauto ist, liegt der Fokus ganz klar auf China. Irgendwann wird der K-ZE auch in Europa aufschlagen, doch wann das der Fall sein wird, ließen sich die Franzosen nicht entlocken. Jedenfalls ist der K-ZE Teil des „Drive the Future Plans”, nach dem bis 2022 acht Batterie-Modelle (BEV) vorgesehen sind. In China sollen bis zu diesem Zeitpunkt neun neue Modelle auf den Markt kommen, davon drei BEV.

Darüber hinaus sollen Renault Clio, Megane (Test) und Captur (Test) bis 2020 in Europa mit einem neuen Plug-in-Hybrid- (Megane und Captur) beziehungsweise Hybrid-Antriebsstrang (Clio) namens E-Tech teilelektrifiziert werden. Teil des Systems ist ein Hochvolt Starter-Generator und eine neu entwickelte Automatik. Bei der Vernetzung setzt Renault unter anderem auf eine Zusammenarbeit mit dem Technikriesen Google und auf Augmented Reality. (imp)