Sicherheits-Checkliste für Windows 10

Angreifer haben es besonders oft auf Windows-Nutzer abgesehen – schlicht, weil es so viele davon gibt. Mit ein paar Klicks schützen Sie sich.

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Sicherheits-Checkliste für Windows 10
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg
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Damit der Rechner vor aktuellen Bedrohungen geschützt ist, müssen alle verfügbaren Updates installiert sein. Unter Windows 10 erfahren Sie den derzeitigen Update-Stand, indem Sie ins Startmenü "Updates" eintippen und auf "Nach Updates suchen" klicken. Hier sollte die Meldung "Sie sind auf dem neuesten Stand" erscheinen. Starten Sie ansonsten die Installation der verfügbaren Updates.

Stellen Sie unter "Erweiterte Optionen" sicher, dass "Updates für andere Microsoft-Produkte bereitstellen, wenn ein Windows-Update ausgeführt wird" aktiv ist. Damit aktualisiert die Update-Funktion nicht nur Windows, sondern auch Microsoft-Anwendungen wie Office. Checken Sie zudem unten rechts in der Taskleiste, ob das Datum korrekt eingestellt ist, da es sonst zu Problemen mit der Update-Versorgung kommen kann.

Wenn Sie eine ältere Version als Windows 10 einsetzen, sollten Sie erwägen, auf das aktuelle Windows umzusteigen. Sie leben gefährlich, wenn Sie noch XP oder Vista nutzen: Diese Versionen bekommen keine Sicherheits-Updates mehr. Und bei Windows 7 ist schon im Januar 2020 Schluss.

Virenschutz ist unter Windows nach wie vor unverzichtbar. Seit Windows 8 liefert Microsoft den Windows Defender mit, der inzwischen zu einem vollwertigen Virenschutzprogramm herangereift ist – Sie benötigen kein anderes mehr. Ganz gleich, welchen Virenjäger Sie nutzen: Stellen Sie sicher, dass das Programm mit aktuellen Signaturen versorgt wird. Bei kostenpflichtigen Antivirenprogrammen müssen Sie die Lizenz rechtzeitig erneuern, um Updates zu erhalten.

Virenschutz ist unter Windows nach wie vor Pflicht. Geld muss man dafür jedoch nicht mehr ausgeben: Der vorinstallierte Windows Defender macht einen guten Job.

Den aktuellen Status des Defender bringen Sie in Erfahrung, indem Sie "Defender" ins Startmenü tippen und anschließend das Windows Defender Security Center starten. Unter "Viren- & Bedrohungsschutz/Updates für Viren- & Bedrohungsschutz" erfahren Sie, ob die Bedrohungsdefinitionen auf dem aktuellen Stand sind. Für den optimalen Schutz sollten Sie unter "Einstellungen für Viren- & Bedrohungsschutz" zudem sicherstellen, dass alle drei Optionen aktiv sind. Wer eigene Software entwickelt, sollte jedoch auf die "Automatische Übermittlung von Beispielen" verzichten.

Erstellen Sie regelmäßig Sicherheitskopien Ihrer wichtigsten Dateien, um vor Hardwareausfällen und Erpressungstrojanern geschützt zu sein. Leicht umsetzbare Backup-Strategien finden Sie in diesem Artikel. Kümmern Sie sich zudem um das Thema Datenschutz: Denn wenn Sie Windows lassen, schickt es allerhand Daten über Ihr Nutzungsverhalten an Microsoft. Mit wenigen Klicks können Sie den Datenabfluss zumindest reduzieren. Unter Windows 10 suchen Sie im Startmenü nach "Datenschutzeinstellungen für Feedback" und stellen sicher, dass unter "Diagnosedaten" die Option "Einfach" aktiv ist. Darunter stellen Sie "Freihand- und Eingabeerkennung verbessern" auf "Aus" und die "Individuelle Benutzererfahrung" schalten Sie ebenfalls ab.

Im Laufe eines Windows-Lebens sammelt sich vieles an, darunter auch Anwendungen, die man irgendwann mal ausprobiert hat. Geht es um die Sicherheit, dann gilt: Weniger ist mehr! Jedes Programm ist potenziell ein Einfallstor für Schädlinge – insbesondere dann, wenn es ungepflegt ist. Deinstallieren Sie alle Anwendungen, die Sie nicht länger benötigen. Tippen Sie hierzu "Apps & Features" ins Startmenü. Bringen Sie alle anderen Programme auf den aktuellen, möglichst sicheren Stand. Das gilt insbesondere für Browser und Plug-ins, Mail-Clients, Office-Programme, PDF-Anzeigeprogramme und Medienabspieler.

Die Windows-Firewall spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, wenn Sie in Netzwerken unterwegs sind, die nicht unter Ihrer Kontrolle stehen – also etwa bei der Nutzung eines WLAN-Hotspots. Die Firewall kümmert sich in solchen Fällen darum, dass Fremde nicht übers Netz auf Ihren Rechner zugreifen können. Windows fragt Sie beim ersten Verbindungsaufbau mit einem Netz, ob es das Schutzschild hochfahren soll. Am rechten Bildschirmrand erscheint dazu die etwas umständlich formulierte Nachfrage, ob Ihr Rechner für andere Nutzer des Netzwerks auffindbar sein soll. Um die Blockade eingehender Verbindungen einzuschalten, müssen Sie diese Frage mit "Nein" beantworten.

Wenn Sie diese Entscheidung bereits gefällt haben, können Sie den aktuellen Status checken und ändern, indem Sie "Netzwerkstatus überprüfen" ins Startmenü eintippen und auf den Suchtreffer klicken. Im folgenden Dialog klicken Sie auf "Verbindungseigenschaften ändern". Die Firewall blockiert eingehende Verbindungen, wenn das Netz als "Öffentlich" deklariert wurde.

Nutzen Sie in öffentlichen Netzen verschlüsselte Verbindungen, wann immer es geht; beim Surfen also die HTTPS-Version einer Website. Um die gesamte Verbindung zu verschlüsseln, können Sie einen der zahlreichen VPN-Anbieter nutzen. Sie gehen auf Nummer sicher, indem Sie sich komplett von öffentlichen WLANs fernhalten und stattdessen einen eigenen Hotspot mit Ihrem Smartphone aufmachen.

Damit die Daten auf Ihrem Notebook im Falle eines Diebstahls geschützt sind, sollten Sie das Laufwerk komplett verschlüsseln. Das klappt zum Beispiel mit der Windows-Funktion BitLocker (nur Pro-Edition) oder dem Open-Source-Tool VeraCrypt.

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