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Hyundai i40: Kleine Modellpflege

Der Hyundai i40 ist schon seit geraumer Zeit auf dem Markt. Statt eines Nachfolger gibt es nun etwas Retusche. Die bringt vor allem einen neuen Dieselmotor, der mit 115 und mit 136 PS angeboten wird.

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Hyundai i40 10 Bilder

(Bild: Hyundai)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz

Der i40 ist ein ungewöhnlich beharrliches Auto, zumindest in Maßstäben, die bei Hyundai sonst üblich sind. 2011 wurde er vorgestellt, 2015 minimal überarbeitet. Das Mittelklasse-Angebot wäre also überreif für einen Modellwechsel, doch Hyundai belässt es wieder bei kleinen Änderungen. Zu den Neuerungen gehören ein Notbrems-Assistent und ein 1,6-Liter-Diesel.

Seitenairbags hinten

Keine 4000 Stück konnte Hyundai vom i40 im vergangenen Jahr hierzulande absetzen – und hat damit noch Glück. Renault verkauft vom vergleichsweise frischen Talisman (Test) auch nicht viel mehr. Ob die Akzente für das Modelljahr 2019 Schwung in die Verkaufszahlen des i40 bringen, darf bezweifelt werden. Neu ist ein Kaskaden-Kühlergrill und 18-Zoll-Felgen für die teure der beiden Ausstattungslinien. Nur diese bekommt auch hinten Seitenairbags, was eigentlich ziemlich uncharmant ist, denn die Zeiten, in denen Sicherheitseinrichtungen ein Unterscheidungsmerkmal von Versionen sind, sollten vorbei sein. Das gilt insbesondere dann, wenn der monetäre Unterschied zwischen den Linien mehr als 7000 Euro mächtig ist.

Braver Sauger

Das Motorenangebot besteht aus dem bekannten 1,6-Liter-Benziner mit 135 PS und einem neuen 1,6-Liter-Diesel, der mit 115 und 136 PS angeboten wird. Der Benziner ist ein braver Saugmotor mit mäßigem Temperament. Da er als Direkteinspritzer unter den neuen Grenzwert der Abgasnorm Euro 6c fällt, hat er seit dem Sommer einen Partikelfilter. Wie so viele Hersteller hat Hyundai die damit fällige Neuhomologation genutzt und gleich den Straßentest RDE mit absolviert. Wie alle Motoren erfüllt er nun die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Deutlich mehr Temperament hätte der 1.4-Turbo mit 140 PS gehabt, wie er seit längerem im aktuellen i30 (Test) eingebaut ist.

Zwei Kats

Beim neuen Dieselmotor geht Hyundai jenen Weg, den sich beispielsweise auch BMW leistet: Die Abgasnachbehandlung übernehmen in beiden Leistungsstufen ein Speicher- und ein SCR-Kat. Ein teurer Weg, der aber im Idealfall zu einem sehr geringen Stickoxidanteil im Abgas führen kann. Denn beide ergänzen sich: Der Speicherkat ist schon bei vergleichsweise geringen Abgastemperaturen wirksam, der SCR-Kat kann bei einem hohen NOx-Eintrag im Rohabgas flexibel reagieren, indem er mehr Harnstoff einspritzt.

Die Ausführung mit 115 PS bietet 280 Nm zwischen 1500 und 2750/min. Die Fahrleistungen sind mit 12,6 Sekunden im Standardsprint und 187 km/h Höchstgeschwindigkeit nicht aufregend, für den Alltag aber sicher ausreichend. Die stärkere Ausführung ist mit 10,5 Sekunden schneller auf 100, bei der Höchstgeschwindigkeit sind die Unterschiede aber denkbar gering: 195 statt 187 km/h dürfte wohl für kaum jemanden den Ausschlag zugunsten des stärkeren Motors geben. In der Version mit 136 PS ist der Bereich der maximalen Drehkraft allerdings deutlich kleiner: Die 320 Nm liegen hier nur zwischen 2000 und 2250/min an. Im WLTP sind beide mit 4,6 Litern angegeben. Für den 136-PS-Diesel gibt es gegen Zuzahlung noch ein Doppelkupplungs-Getriebe mit sieben Gängen.

Neu ab 19.900 Euro

Der Basispreis liegt bei 29.900 Euro. Wer einen Diesel mit in die Verhandlung vor Ort nehmen kann, der maximal die Abgasnorm Euro 5 erfüllt, kann bis Ende Dezember 2018 eine Aktionsprämie von 10.000 Euro als Anreiz für seine Unterschrift unter die i40-Bestellung erhalten. Das klingt gut, doch wie immer gilt es natürlich, im Einzelfall genau nachzurechnen, denn zu verschenken gibt es auch bei Hyundai nichts. Wer die Prämie in Anspruch nimmt, darf mit weiteren Nachlässen wohl nicht mehr rechnen.

Generöse Ausstattung

Geradezu generös gibt sich Hyundai bei der Ausstattung. Schon das Basismodell „Space“ hat unter anderem eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Digitalradio (DAB+), Sitz- und Lenkradheizung, eine elektrische Sitzverstellung vorn links und Parksensoren vorn wie hinten. Die deutlich teurere Version „Space Plus“ bietet Navi, Infinity-Soundsystem, Bi-Xenon-Licht und Ledersitze mit Belüftung. Das erklärt, warum die Grundpreise etwas höher sind als bei einigen Konkurrenten. Für mehr Aufmerksamkeit auf dem deutschen Automarkt wird es wohl aber nicht reichen. (mfz)