Audi startet Rückrufaktion von Dieselfahrzeugen Audi A6 und A7 Sportback

Audi startet die erste von insgesamt acht geplanten Rückruf-Aktionen von Dieselautos, die vom Abgas-Skandal betroffen sind.

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Audi

(Bild: dpa, Ronald Wittek)

Lesezeit: 2 Min.

Im Zuge der Abgasaffäre startet Autobauer Audi ab Mittwoch den ersten von insgesamt acht Rückrufen für Modelle mit V-TDI-Motoren in Deutschland. Das teilte die VW-Tochter am Montag in Ingolstadt mit. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe die dafür nötige Freigabe erteilt.

Bundesweit werden demnach zunächst die Modelle Audi A6 und Audi A7 Sportback in die Werkstätten gerufen. Von der Aktion seien 31.200 Fahrzeuge aus den Jahren 2015 bis 2018 betroffen, in denen ein 3.0 TDI-Motor mit einer Leistung von 200 kW eingebaut ist. Insgesamt seien von den acht Bescheiden bundesweit rund 151.000 Autos der Mittel- und Oberklasse betroffen. Die übrigen Rückrufe sollen demnach ebenfalls beginnen, sobald eine Genehmigung des KBA vorliege.

Bei dem verpflichtenden Rückruf wird nach Angaben des Autobauers ein Software-Baustein aus der Motorsteuerung entfernt. Die Maßnahme sei für Audi-Kunden kostenfrei. Audi betont in seiner Mitteilung, dass sich das Update nicht auf den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionswerte, Motorleistung, das maximale Drehmoment und die Geräuschemissionen sowie die Dauerhaltbarkeit des Motors und des Abgasnachbehandlungssystems negativ auswirken soll.

"Unser Anspruch ist und bleibt es, die Dieselkrise konsequent und lückenlos aufzuarbeiten", sagt Bernd Martens, Audi-Vorstand für Beschaffung und IT sowie Leiter der internen Taskforce zur Aufarbeitung der Dieselkrise. "Nach den detaillierten technischen Analysen können wir nun konkrete Lösungen anbieten, um die technischen Vorgaben des KBA vollumfänglich zu erfüllen."

Im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft München wegen Verfehlungen im Dieselskandal eine Geldbuße gegen Audi von 800 Millionen Euro verhängt, die Audi akzeptiert hat. Grund waren Abweichungen von regulatorischen Vorgaben bei V6/V8-Dieselaggregaten.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(olb)