Bericht: G20-Staaten haben Defizite beim Klimaschutz

Die führenden Wirtschaftsmächte tun einer neuen Studie zufolge nicht genug für den Klimaschutz. Kohlestrom und Verkehr seien die größten Problembereiche, heißt es im diesjährigen „Brown to Green“-Bericht von Climate Transparency

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Heizkraftwerk München Nord
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Von
  • dpa

Die führenden Wirtschaftsmächte tun einer neuen Studie zufolge nicht genug für den Klimaschutz. Kohlestrom und Verkehr seien die größten Problembereiche, heißt es im diesjährigen „Brown to Green“-Bericht von Climate Transparency. Die G20-Staaten seien zusammen für rund vier Fünftel der weltweiten Treibhausgase verantwortlich und bezögen 82 Prozent ihrer Energie aus den fossilen Brennstoffen Kohle, Öl und Gas. Auch an Deutschland gibt es Kritik.

Kohlebetriebenes Heizkraftwerk München Nord der Stadtwerke München.

(Bild: Stadtwerke München)

Das internationale Netzwerk kritisiert, dass die Klimaziele der G20-Länder nicht ausreichten, um dem Klimaschutzabkommen von Paris gerecht zu werden und die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Zudem werde zu wenig getan, um wenigstens diese schwachen nationalen Ziele zu erreichen. Bisher habe unter den G20-Staaten nur Indien Ankündigungen gemacht, die einer Begrenzung auf zwei Grad halbwegs entsprächen. Das aus Sicht von Klimaschützern notwendige Ziel, 2050 nur noch erneuerbare Energien zu nutzen, habe sich kein G20-Land bisher gesetzt.

Mit Blick auf Deutschland sagte Studien-Mitautor Jan Burck von Germanwatch: „Der Report unterstreicht die großen Schwachpunkte im Verkehr, bei den hohen CO2-Emissionen in der Stromproduktion und im Gebäudebereich bei älteren Häusern. Dort schneidet Deutschland jeweils mit der zweitschlechtesten Note ‚schwach‘ ab.“ Lob gibt es von den Experten für Klimaschutz-Ziele im Gebäudebereich und den hohen Ökostrom-Anteil.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch liegt in Deutschland bei etwa 36 Prozent. Derzeit berät eine Kommission darüber, wie und bis wann die Stromgewinnung aus Kohle in Deutschland enden soll. Der „Brown to Green“-Report erscheint seit 2015 jährlich und vergleicht anhand von 80 Kriterien, was die G20 Staaten für den Klimaschutz tun und planen. (fpi)