Wasserstoff-Brennstoffzellen-Zug: Pilotprojekt in Ostthüringen soll 2021 starten

Linienzüge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen sollen ab 2021 in einem Pilotprojekt auf der Strecke der Schwarzatalbahn fahren.

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Wasserstoff-Brennstoffzellen-Zug: Pilotprojekt in Ostthüringen soll 2021 starten

(Bild: Alstom)

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  • dpa

Auf der Strecke der Schwarzatalbahn in Ostthüringen sollen von Ende 2021 an testweise Linienzüge fahren, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben werden. Eine europaweite Ausschreibung für den Streckenbetrieb zwischen Rottenbach und Katzhütte als Pilotprojekt werde derzeit vorbereitet, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Montag. Die Strecke sei geeignet für Züge mit dem alternativen Antrieb. Die Kosten für das Pilotprojekt liegen nach Ministeriumsangaben bei 20 Millionen Euro, die Hälfte davon will Thüringen aus EU-Mitteln aufbringen. Ein Teil soll die Bahn selbst aufbringen.

An einer Testfahrt mit dem Triebwagen des französischen Herstellers Alstom auf dem 25 Kilometer langen Abschnitt der auch touristisch genutzten Strecke hatten am Montag unter anderem Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) teilgenommen. Der weltweit erste serienreife Wasserstoff-Brennstoffzellen-Zug ist derzeit in Deutschland in sechs Bundesländern unterwegs. Er fahre genauso komfortabel wie jeder andere Zug auch, sagte der Ministeriumssprecher.

Eine Machbarkeitsstudie für das Projekt von der Bauhaus-Universität Weimar hat laut Ministerium ergeben, dass die Strecke der Schwarzatalbahn für ein Pilotprojekt derzeit am besten geeignet ist. Die Energie für die Wasserstoffproduktion könnte von Windparks in der Region kommen. Die Technik dafür sei von einem Thüringer Unternehmen entwickelt worden, hieß es. Die Schwarzatalbahn wurde 2018 nach Angaben des Ministeriums von etwa 128.000 Fahrgästen benutzt.

In Thüringen sind nach Angaben des Umweltministeriums etwa 70 Prozent des Schienennetzes nicht elektrifiziert. Stattdessen fahren dort Züge mit Diesel-Antrieb. Die Brennstoffzellen-Züge stellen eine umweltfreundliche und kostengünstigere Alternative zu Elektro-Loks dar. Denn zum Betrieb müssen die Bahnstrecken nicht erst teuer mit Oberleitungen ausgebaut werden.

Ein erster Brennstoffzellenzug ist in Deutschland seit September 2018 auf der Strecke Cuxhaven-Buxtehude unterwegs. Er stammt ebenfalls von Alstom.

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(olb)