KI-Chips aus Frankreich für Autos, Flugzeuge und Waffen

Ein Industriekonsortium um Kalray entwickelt die KI-Plattform ES3CAP zum Einsatz in Fahrzeugen, Robotern und Waffensystemen.

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KI-Chips aus Frankreich für Autos, Flugzeuge und Waffen

MBDA-Kleinflugkörper Enforcer

(Bild: MBDA)

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Die französische Firma Kalray hat KI-Prozessoren mit einem sogenannten Massively Parallel Processor Array (MPPA) entwickelt. Sie sollen künftig in autonomen Fahrzeugen, Robotern, Flugzeugen und Waffensystemen zum Einsatz kommen.

Dazu entwickelt ein Industriekonsortium die Plattform ES3CAP. Die französische Regierung fördert das Projekt mit knapp 12 Millionen Euro. Beteiligt sind Firmen wie Renault-Nissan-Mitsubishi und EasyMile (Fahrzeuge), Safran Electronics & Defense und MBDA (Luftfahrt/Waffensysteme) sowie ANSYS/Esterel Technologies (Software).

Unabhängig von ES3CAP kooperiert Kalray auch mit NXP, dem weltweiten Marktführer bei Halbleitern für Fahrzeuge (Automotive).

Kalray entstand 2008 als Spin-off des französischen Kernforschungszentrums beziehungsweise Nationallabors CEA. Bisher gibt es den Kalray-Chip MPPA2-256, der auf einer PCIe-Beschleunigerkarte erhältlich ist und als Storage-Prozessor eingesetzt werden soll.

PCIe-Karte Kalray Konic mit MPPA2-256

(Bild: Kalray)

Die Subventionen für ES3CAP entstammen dem Förderprogramm Programme d'Investissements d'Avenir (PIA) der französischen Investmentbank Bpifrance.

Derzeit entstehen viele Kooperationen für KI-Chips für autonomes Fahren und Fahrerassistenzsysteme (ADAS, Advanced Driver Assistance Systems). Kürzlich hatten etwa ZF und Nividia ihre Zusammenarbeit verkündet. Intel hat 2017 die Firma Mobileye gekauft und kooperiert unter anderem mit BMW, Fiat Chrysler, Delphi, Continental und Magna.

Qualcomm wollte eigentlich NXP übernehmen, hat nun aber erst einmal die dritte Generation der "Snapdragon Automotive Cockpit Platforms" angekündigt. Daimler setzt bei ADAS auf die FPGA-CPU-Kombichips Zync von Xilinx, kooperiert aber auch mit Bosch und Nvidia.

Tesla hingegen entwickelt eigene KI-Prozessoren, nachdem man zunächst Nvidias Tegra- beziehungsweise Drive-PX2-Platformen eingesetzt hatte. Das hatten Elon Musk, Stuart Bowers, Andrej Karpathy und Peter Bannon im August 2018 bestätigt. (ciw)