WeShare: VW steigt vollelektrisch in den Carsharing-Markt ein

Volkswagen setzt in Berlin 1500 E-Golfs auf die Straße, die Nutzer via Smartphone-App benutzen können.

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WeShare: VW steigt in den Carsharing-Markt ein

Ein E-Golf in Berlin.

(Bild: VW)

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Volkswagen mischt in Berlin nun mit einem eigenen Angebot namens WeShare vollelektrisch auf dem Carsharing-Markt mit. Rund 1500 E-Golfs können Verbraucher in der Hauptstadt ab sofort per App mieten, wie Christian Senger, Mitglied im Markenvorstand von VW, am Donnerstag sagte. Anfang kommenden Jahres sollen 500 E-Ups dazukommen.

"Wir sehen das nicht als Konkurrenz oder als Ersatz für den öffentlichen Nahverkehr, sondern im Gegenteil, als sinnvolle Ergänzung", sagte Senger. 2020 soll WeShare zunächst gemeinsam mit Škoda nach Prag und dann nach Hamburg expandieren.

Die E-Golfs würden ausnahmslos mit Grünstrom betrieben, teilte Volkswagen mit. Nach Markteinführung des ID.3 Mitte 2020 sollen die ersten Modelle des neuen voll-elektrischen VW-Modells die E-Golfflotte ergänzen.

WeShare-Gebiet deckt anfangs rund 150 Quadratkilometer ab, vom Stadtzentrum bis über den S-Bahnring hinaus, und soll sich mit dem Wachstum der Fahrzeugflotte vergrößern. Anfangs zahlen Kunden 19 Cent pro Minute. Ab September sollen Tarife in drei Kategorien zu einem durchschnittlichen Minutenpreis von 29 Cent angeboten werden.

WeShare arbeitet nach dem "Free-Floating"-Prinzip ohne fixe Vermietstationen. Die Flotte nutzt das öffentliche Ladenetz Berlins, inklusive jetzt neu entstehender Ladepunkte an 70 Filialen der Lebensmitteleinzelhändler Lidl und Kaufland. Die WeShare-Fahrzeuge werden anfangs bei niedrigem Batteriestand von WeShare-Mitarbeitern eingesammelt und geladen. Im späteren Betrieb sollen Nutzer Anreize für das eigenständige Laden angereizt werden.

Damit greift VW auf einem umkämpften Markt an, auf dem auch die Autokonzerne BMW und Daimler bereits unterwegs sind. Beide haben ihre Dienste Car2Go und DriveNow jüngst zusammengelegt. Derzeit werden beide Dienste miteinander verzahnt. Auch der Autovermieter Sixt sowie mehrere Start-ups sind auf dem Markt unterwegs. VW will sich vor allem über sein rein elektrisches Flottenangebot von der Konkurrenz abgrenzen. Dazu will der Wolfsburger Konzern zunächst das bestehende Ladenetz in Berlin nutzen, das derzeit aus etwa 800 Ladepunkten bestehe. (anw)