Apple Card: Apple behält sich zielgerichtete Werbung vor

Nutzer der neuen Kreditkarte des iPhone-Konzerns könnten mit E-Mails und Push-Nachrichten konfrontiert werden, die auf ihrer Einkaufsgeschichte basieren.

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Apple Card: Apple behält sich zielgerichtete Werbung vor

(Bild: Apple)

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Apple hält sich beim Beschicken seiner Kundschaft mit Reklame weitgehend zurück – und betont seinen hohen Anspruch auf Privatsphärenschutz.

Besitzer der neuen Apple Card müssen sich allerdings darauf einstellen, dass sie zielgerichtete Werbung erhalten. Das zumindest geht aus den vom Kunden abzusegnenden "Onboarding-Text" hervor, der bei der Ersteinrichtung der Karte angezeigt wird.

In dem Dokument, dass bereits vollständig in iOS 12.4 enthalten ist, heißt es wörtlich, Apple dürfe den Apple-Card-Kontostatus – also ob man sich für eine Karte beworben hat oder eine besitzt – nutzen, um Nachrichten zu versenden – "inklusive eine Marketingbotschaft". Weiterhin dürfen Botschaften verschickt werden, die "Informationen nutzen, die nur Sie und Ihr Gerät kennen", dazu gehörten Einkaufsgeschichte und Ortsangabe. Dies diene dazu, herauszufinden, ob eine Nachricht "relevant für Sie" ist. Als Beispiel nennt Apple eine Botschaft für Kunden, die mit Reisen zu tun hat, weil diese oft Reisen erwerben.

Der Konzern versichert allerdings, diese Informationen nicht selbst "wissen zu müssen". Stattdessen bestimmt das iPhone selbst, ob eine Werbebotschaft für den Kunden passend ist. Ergo: Apple schickt diverse Reklame los, die womöglich passt – und im iPhone selbst wird dann anhand der Transaktionshistorie entschieden, ob sie angezeigt wird. "Dies erlaubt [uns], sicherzustellen, dass Sie relevante Mitteilungen erhalten, dabei aber Ihre Privatsphäre geschützt wird."

Apple wisse nicht, welche der Werbebotschaften der Kunde auf dem Gerät zu sehen bekommt. Anonyme und aggregierte Informationen darf Apple außerdem auch für Marketing-E-Mails nutzen; diese enthalten einen "Abmelden"-Link, so der Konzern. Benachrichtigungen auf dem iPhone lassen sich abdrehen, indem man Benachrichtigungen für Apple Card abschaltet – ob dann auch Warn- und Transaktionsbotschaften nicht angezeigt werden, blieb zunächst unklar.

Die Apple Card soll laut Apple noch im August in den USA verfügbar gemacht werden. Medienberichten zufolge können erste Kunden sie jedoch bereits bestellen und/oder aktivieren. Der Prozess läuft komplett auf dem iPhone in der Wallet-App – von der Authentifizierung über die Abfrage der Kreditwürdigkeit bis hin zur Ausstellung der Karte. Sie kann dann sofort per Apple Pay verwendet werden. Eine physische Karte geht per Post an den Kunden.

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(bsc)