IAA: Byton zeigt Serienmodell seines E-SUV M-Byte

Nach dem ganzen Hype (das Riesendisplay!) der vergangenen Monate hat das chinesische Startup in Frankfurt nun ein serienreifes Auto am Start.

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IAA: Byton zeigt Serienmodell seines E-SUV M-Byte

Da isser endlich: Der M-Byton, wie er in Serie gehen soll.

(Bild: heise online/spo)

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Das chinesische Startup Byton hat sein lange gehyptes E-Auto zur Serienreife gebracht. Auf der IAA in Frankfurt zeigt Byton das Produktionsmodell des SUV M-Byte, der ab 45.000 Euro (plus Steuern) kosten soll. Den M-Byte soll es in einer Einstiegsversion mit 200-kW-Motor an der Hinterachse und 72-kWh-Batterie geben, deren Reichweite der Hersteller mit rund 360 km angibt (WLTP). Die insgesamt 300 kw starke Allradversion hat eine 95-kWh-Batterie und kommt damit rund 435 Kilometer weit.

Die ersten Fahrzeuge sollen dann ab Mitte 2020 in China ausgeliefert werden, sagte Byton-Chef Daniel Kirchert. Die Auslieferung verzögert sich damit um drei Monate. Im ersten Halbjahr 2021 folgen die USA und Europa. Noch im September 2019 soll das Forschungs- und Entwicklungszentrum am Standort in Nanjing den Betrieb aufnehmen. Der Bau der Fertigungsanlagen sei im Gange und die Inbetriebnahme laufe, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

In den USA wäre Byton nach aktuellem Stand von einem Zusatzzoll von 30 Prozent betroffen. Auch wenn das 2021 noch der Fall sein sollte, würde Byton an einem Markteintritt festhalten, sagte Kirchert. Man würde dann zwar weniger Fahrzeuge verkaufen, "aber das Produkt hätte immer noch einen Markt, selbst mit dem höheren Preis".

Byton M-Byte auf der IAA 2019 (8 Bilder)

(Bild: heise online/spo)

Byton ist einer von mehreren neuen Anbietern, die vom Umschwung zur Elektromobilität profitieren wollen. Die Firma bekam von Anfang an viel Aufmerksamkeit, weil sie von Ex-BMW-Managern gegründet wurde – und für das ungewöhnliche Innenraum-Konzept. Das Display mit einer Diagonale von 48 Zoll (knapp 122 cm), das praktisch von Tür zu Tür reicht, schaffte es vom Prototypen in das Produktionsmodell. Den Touchscreen im Lenkrad musste Byton von sieben auf acht Zoll verkleinern, damit der Airbag reinpasst.

Auf dem großen Display läuft die linke Seite mit Anzeigen für den Fahrer auf Blackberrys Plattform QNX, das wegen seiner Stabilität oft in Autos eingesetzt wird. Der rechte Teil mit Navigation und Infotainment-System wird hingegen mit der quelloffenen Version des Google-Betriebssystems Android für automobile Anwendungen betrieben. Byton hat keine Pläne Android Auto oder Apple CarPlay zu unterstützen.

Byton will 2021 auf eine Produktion von 100.000 Autos pro Jahr kommen, womit das Unternehmen nach eigenen Berechnungen die Gewinnzone erreichen würde. Das Werk in China ist insgesamt auf eine Produktion von 300.000 Fahrzeugen ausgelegt. Byton prüfe angesichts des Handelskonflikts auch eine Fertigung in den USA, aber es seien noch keine Schritte in diese Richtung eingeleitet worden, sagte Kirchert.

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(Mit Material der dpa) / (vbr)