Facebook: Zuckerberg besucht Trump im Weißen Haus

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich mit US-Präsident Donald Trump getroffen. In dem Gespräch ging es um die Sicherheit in sozialen Netzwerken.

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Beschwerde-Stelle: Zuckerberg besucht Trump im Weißen Haus

(Bild: Screenshot_Twitter_Donald J. Trump)

Lesezeit: 2 Min.

Bei einem Treffen im Oval Office haben Mark Zuckerberg und Donald Trump über die Sicherheit und Inhalte in sozialen Medien gesprochen. Das Treffen sei "nett" gewesen, lässt Trump via Twitter wissen. Facebook beschreibt es als "gut und konstruktiv".

Zuckerberg hatte sich zuvor bereits mit einigen US-Senatoren getroffen. Auch hier ging es um den Umgang mit Inhalten auf der Plattform. Josh Hawley, Senator aus Missouri, erklärte, ebenfalls in einem Tweet, er habe Zuckerberg bei dem Treffen aufgefordert, die Tochterunternehmen Whatsapp und Instagram zu verkaufen, um zu beweisen, dass er seine Absichten im Bereich Datenschutz und Wettbewerb ernst meine. Die Antwort habe "nein" gelautet.

Facebook hat diese Woche erst angekündigt, ein unabhängiges Gremium für Nutzer-Beschwerden ab 2020 einrichten zu wollen. Immer wieder wird das Unternehmen dafür kritisiert, Beiträge auch ungerechtfertigt zu löschen.

Für das Beschwerde-Gremium will das Online-Netzwerk rund 40 Experten gewinnen, mindestens aber sollen es elf sein. Facebook hofft, die ersten Mitglieder bereits in diesem Jahr präsentieren zu können. Anfang kommenden Jahres sollen dann die ersten Streitfälle behandelt werden. Die Experten können Mark Zuckerberg überstimmen, schreibt dieser in einem Post. Auch Facebook selbst kann auf das sogenannte "Oversight Board" zurückgreifen und um Entscheidungen bitten.

Angekündigt war ein solches Board schon länger. Zu den Experten sollen Juristen, Verleger und Journalisten gehören. Seit Einführung des Netzdurchsetzungsgesetztes (NetzDG) in Deutschland stehen soziale Netzwerke vermehrt unter Druck, rechtswidrige Inhalte schneller zu löschen. Dabei werden aber auch immer wieder Beiträge gelöscht, die satirisch sind: Die bekannte Street-Art-Künstlerin Barbara etwa beklagt, dass Facebook zahlreiche Beiträge von ihr gelöscht habe, weil sie angeblich gegen die Gemeinschaftsregeln verstoßen. Barbara kontert mit ironischen Klebeschildern hasserfüllte Schmierereien.

Erst im Juli hatte das Bundesamt für Justiz ein Bußgeld gegen Facebook in Höhe von zwei Millionen Euro verhängt, weil Berichte über eingegangene Beschwerden unvollständig seien. Zudem sei das Meldeformular für rechtwidrige Inhalte zu versteckt. Facebook legt dagegen Widerspruch ein und wehrt sich gegen das NetzDG-Bußgeld. (emw)