B-Note

Fahrbericht: Volvo XC90 B5 AWD

Eine Million elektrifizierte Volvo sollen bis 2025 auf den Straßen unterwegs sein. Die Marke setzt dabei auf Mild-Hybride. Wir waren unterwegs im neuen Volvo XC90 B5 AWD, der den Diesel D5 ersetzt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 198 Kommentare lesen
Volvo XC90 B5 AWD 21 Bilder
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Sebastian Bauer
Inhaltsverzeichnis

Eine Million elektrifizierte Volvo sollen bis 2025 auf den Straßen unterwegs sein. Dieser ambitionierte Plan gilt, seit die schwedische Marke 2017 ankündigte, ab 2019 schrittweise die gesamte Modellpalette zu elektrifizieren. Rein elektrisch angetriebene Autos werden dieses Ziel in den nächsten sechs Jahren allerdings ebenso wenig allein ermöglichen, wie Plug-in-Hybrid-Varianten. Die Basis für diese Strategie bilden folglich die Mild-Hybride. Wir haben uns dieser Basis von oben genähert und waren unterwegs im neuen Volvo XC90 B5 AWD.

Neu ist, das fällt schon beim Blick auf die Kofferraumklappe auf, die Benennung der Antriebsvariante. Während Benziner- und Dieselvarianten sich bisher noch durch ein „T“ beziehungsweise „D“, gefolgt von einer Ziffer für die Ausbaustufe voneinander unterschieden haben – beispielsweise T5 oder D5 – ist bei den Mild-Hybriden künftig alles nur noch ein „B“, unabhängig davon, ob ein Selbstzünder oder Ottomotor seinen Dienst verrichtet. Mit dem Modelljahr 2020, also ab November 2019, wird der B5 den D5-Dieselmotor ersetzen und neben dem B6-Benziner den ersten Mild-Hybrid der Baureihe darstellen.

Kern der Mild-Hybrid-Variante ist ein paralleles 48V-Bordnetz mit integriertem Startergenerator (ISG) und Lithium-Ionen-Batterie. Seine E-Maschine wandelt beim Bremsen kinetische in elektrische Energie um, die den im Heck befindlichen Akku lädt. Die dort gespeicherte Energie wird über den ISG zum Motorstart genutzt. Zudem wird in geeigneten Betriebszuständen Strom für das 12-Volt-Bordnetz produziert.

Direktantrieb statt Unterstützung des Laders

Darüber hinaus wird die elektrische Energie für einen Boost des Dieselmotors verwendet: 10 kW leistet der Elektromotor und kann immerhin 40 Nm Drehmoment beisteuern, um das Ansprechverhalten des Antriebsstrangs zu verbessern. Bisher verwendete Volvo einen Pumpspeicher, um die Turbolader anzublasen und damit schneller auf Drehzahl zu bringen – Volvo nennt diese Technologie „PowerPulse“. Dieses System musste im Zuge der umfangreichen Neukonstruktion des Motors allerdings weichen und so unterstützt nun der Elektromotor den Verbrenner direkt in seiner Anfahrschwächephase (dem sogenannten Turboloch) bevor die sequenziell arbeitenden VTG-Turbolader auf Drehzahl kommen.

Im Zuge des Umbaus der Drive-E-Motorenfamilie auf Mild-Hybride setzt Volvo nun auch ein Brake-By-Wire-System ein, um den Übergang zwischen Rekuperations-Bremsvorgang mittels Generator und tatsächlichem Anlegen der Bremsbeläge sinnvoll zu modellieren zu können.