Elektroauto iNext: BMW stellt Werk Dingolfing für 400 Millionen Euro um

In einem Produktionsmix sollen in Dingolfing neben herkömmlichen Fahrzeugen künftig auch Elektro- und vollautomatisierte Autos produziert werden.

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Elektroauto iNext: BMW stellt Werk Dingolfing für 400 Millionen Euro um

BMW iNext

(Bild: BMW)

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BMW bereitet seinen größten europäischen Produktionsstandort für die Fertigung seines kommenden Elektroautos iNext vor. In das Werk Dingolfing investiert der Münchner Autohersteller 400 Millionen Euro, damit dort ab 2021 der iNext in Serie gebaut werden kann. Dann sollen dort neben vollelektrischen Fahrzeugen, Plug-in-Hybride und Modelle mit Verbrennungsmotor "im jeweils nachgefragten Mix auf einem Band" produziert werden, wie BMW mitteilt.

"Wir sind überzeugt, dass es in den nächsten Jahren weltweit nicht die eine Lösung für alle Mobilitätsanforderungen unserer Kunden geben wird", erläutert Milan Nedeljkovic das Vorgehen; er ist Vorstand der BMW AG für Produktion . "Vielmehr erwarten wir einen Mix aus unterschiedlichen Antriebsformen." Derzeit betrage der Anteil von Plug-in-Hybriden an der Dingolfinger Produktion knapp 10 Prozent.

Obendrein soll mit dem iNext nicht nur das erste vollelektrische Auto in der Produktion berücksichtigt werden, Dingolfing soll auch dazu präpariert werden, hochautomatisiert fahrende Fahrzeuge produzieren zu können. Der iNext sei in diesem Zusammenhang nicht nur ein neues Modell, sondern auch "Pionier bei vielen automobilen Schlüsselinnovationen, insbesondere auch beim autonomen Fahren", erklärt der Dingolfinger Werkleiter Christoph Schröder.

Der Karosseriebau für den iNext wird seit einigen Monaten in Dingolfing neu aufgebaut. Auch für die komplexe Bodengruppe der Karosserie entstehen derzeit neue Fertigungslinien. Der iNext soll auf einem Band im Mix mit Modellen der BMW 5er, 7er und 8er Reihe in einer der beiden Dingolfinger Montagehallen gefertigt werden.

Bei elektrifizierten Fahrzeugen verteilen sich einige Arbeitsinhalte anders über den Fertigungsprozess als bei Verbrennern. Im Antriebs- beziehungsweise Aggregateeinbau entfallen bei E-Fahrzeugen bestimmte Umfänge. In anderen Bereichen kommt es dafür zu mehr Montagen – etwa durch den Einbau der Batterie und Hochvoltkabel. In hochautomatisiert fahrenden Fahrzeugen müssen zusätzliche Sensorik, Reinigungssysteme und Hochleistungsrechner eingebaut werden. Daher wird die Montagehalle erweitert und teilweise neu strukturiert. Baubeginn für den dreigeschossigen Montageanbau war im Sommer 2018.

BMW iNext (20 Bilder)

(Bild: BMW)

Das Werk Dingolfing ist einer von 31 Produktionsstandorten der BMW Group weltweit. Täglich laufen im Dingolfinger Automobilwerk rund 1500 Automobile der BMW 3er, 4er, 5er, 6er, 7er und 8er Baureihe vom Band. 2018 fertigte das Werk insgesamt fast 330.000 Fahrzeuge. Aktuell sind dort rund 18.000 Mitarbeiter und 800 Auszubildende beschäftigt. (anw)