Tesla will mehrere Elektroautomodelle in Brandenburg fertigen

Ab Sommer 2021 will Tesla mit der Produktion von E-Autos in Grünheide bei Berlin starten – mit mehreren Modellen und einer halben Million Fahrzeuge pro Jahr.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 167 Kommentare lesen
Blaues Tesla-Auto

In der geplanten deutschen Gigafactory sollen das Model Y sowie weitere Modelle gebaut werden.

(Bild: Tesla)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa
Inhaltsverzeichnis

Der US-Elektroautobauer Tesla will in seiner geplanten Fabrik in Brandenburg gleich mehrere Modelle herstellen. In Grünheide bei Berlin sollen im Jahr geschätzt 500.000 Elektrofahrzeuge der Modelle 3 und Y sowie künftiger Modelle gebaut und montiert werden, heißt es in der Bekanntmachung des Landesamts für Umwelt im Amtsblatt für Brandenburg. Die Inbetriebnahme solle im Juli 2021 erfolgen. Im abgelaufenen Jahr 2019 hat das Unternehmen insgesamt rund 367.500 Fahrzeuge ausgeliefert.

Mit der Bekanntmachung im Amtsblatt ist das Genehmigungsverfahren für das geplante Werk offiziell eröffnet. In der Fabrik im Kreis Oder-Spree sollen ein Presswerk, eine Gießerei, Karosserierohbau, Lackiererei, Sitzefertigung, Kunststoff- und Batteriefertigung sowie die Fertigung von Antrieb und Endmontage untergebracht werden. Auch ein zentrales Versorgungsgebäude und eine Abwasserbehandlungsanlage sind demnach geplant.

Angaben zu geplanten Arbeitsplätzen für die Tesla-Fabrik finden sich im Amtsblatt nicht. Auf seiner Webseite hat Tesla über 30 Jobs für eine "Gigafactory Berlin" ausgeschrieben, darunter einen Construction Superintendent, einen Construction Project Manager und einen Mechanical Engineering Lead.

Nach bisherigen Angaben der Brandenburger Landesregierung sind in einer ersten Stufe in Grünheide (Kreis Oder-Spree) über 3000 Arbeitsplätze geplant, Oder-Spree-Landrat Rolf Lindemann (SPD) hatte im Dezember von bis zu 4000 Menschen gesprochen.

Bisher hat der Tesla-Vorstand den Kaufvertrag mit dem Land Brandenburg über die Fabrikfläche in Grünheide noch nicht unterzeichnet. Danach muss auch noch der Haushaltsausschuss des Brandenburger Landtags dem Deal zustimmen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht mehrere Standortvorteile für die Ansiedlung weiterer Unternehmen. "Es gibt ein riesengroßes Interesse in der Industrie, klimaneutral zu produzieren und erneuerbare Energien aus Brandenburg direkt im Land zu verbrauchen und in Brandenburg zu investieren", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. Das Ziel müsse sein, erneuerbare Energien regional zu gewinnen und "teure Stromtransporte über gigantische Leitungen" zu sparen. Er nannte auch die Stabilität des politischen Systems als Vorteil für Brandenburg.

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg machen allerdings Defizite in der Qualität des Standorts aus und fordern etwa den Ausbau des digitalen Breitbandnetzes und eine bessere Mobilfunkversorgung.

(tiw)