iPhone-Fabrikneustart: Foxconn dementiert nächsten Versuch

Statt zum 10. Februar sollte es angeblich bis Ende des Monats mit der Produktion wieder losgehen – allerdings mit halber Kapazität. Der Fertiger dementiert.

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Foxconn

Standort von Foxconn.

(Bild: dpa, Ritchie B. Tongo)

Lesezeit: 3 Min.

Wann kommen wieder frische iPhones von Apples Fertigern in China? Insbesondere um den größten Auftragsproduzenten, Foxconn, gibt es regelmäßig Verwirrung. Einem Agenturbericht zufolge, der sich auf ungenannte Mitarbeiter stützte, soll dieser geplant haben, die Herstellung ab Ende Februar wieder anzufahren – wenn auch nur zu 50 Prozent. Kurz darauf dementierte Foxconn dies allerdings per Börsemitteilung in seiner Heimat Taiwan, nannte dabei jedoch keinerlei neuen Zeitplan.

Ursprünglich hatte Foxconn vor, die iPhone-Fertigung nach Ausbruch der Coronavirus-Epidemie in China zum 10. Februar wieder anzufahren. Der Termin wurde abgesagt – auch, weil es offenbar Warnungen seitens der chinesischen Gesundheitsbehörden gegeben hatte. Zudem sollen nur maximal 10 Prozent der Beschäftigten zu besagtem Termin in die Fabriken zurückgekehrt sein.

Am Mittwoch schrieb die Nachrichtenagentur Reuters dann, Foxconn werde bis zum Monatsende einen neuen Versuch wagen und die Hälfte der Produktion in China – größtenteils ist davon das iPhone betroffen – wieder starten. Im März sei dann mit 80 Prozent der Standardkapazität zu rechnen. Dieses interne Ziel habe Foxconn-Chairman Liu Young-Way vorgegeben.

Auch dann noch seien die Lieferungen beeinträchtigt, so die Quelle weiter, auch wenn unklar sei, um welche Stückzahlen es gehe. "Möglicherweise lässt sich das durch Überstunden einholen." Unklar sei auch noch, wie sich die Nachfrage bei den Kunden entwickele – damit ist insbesondere der chinesische Markt gemeint, in dem viele Läden aufgrund der Infektionsgefahr noch dicht sind.

In Foxconns Börsenmitteilung heißt es nun aber, der Reuters-Bericht über einen Fabrikneustart in China entspreche nicht den Tatsachen. Diese und andere Meldungen hätten "Missverständnisse und Schwierigkeiten für Mitarbeiter, Investoren und die Öffentlichkeit" erzeugt. Man wolle die Meldung zum Zeitplan des Unternehmens daher richtig stellen. Das Problem: Auf Nachfrage war ein Foxconn-Sprecher nicht in der Lage, die konkreten Fehler in der Meldung zu benennen. In der Mitteilung sei alles gesagt, hieß es nur.

Unterdessen machen sich Analysten Sorgen, dass die Produktionsunterbrechung Auswirkung auf die Verfügbarkeit der nächsten iPhone-Generation haben könnte. Herstellungsbeginn für das "iPhone 12" dürfte wie üblich im Sommer sein. Was das "iPhone SE 2" alias "iPhone 9" anbetrifft, so hat Apple offenbar einen Notfallplan: Angeblich soll die Produktion teilweise nach Taiwan verlagert werden, wo der Coronavirus-Ausbruch derzeit deutlich geringere Auswirkungen als in China hat. Die günstigen Neugeräte sind noch für dieses Frühjahr geplant. (bsc)