Coronavirus-Forschung: Stanford-Wissenschaftler bitten um Rechenressourcen

Wissenschaftler der Stanford University benötigen für ihre Coronavirus-Forschung viel Rechenkapazität, die über Distributed Computing erzielt werden soll.

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Coronavirus-Forschung: Stanford-Wissenschaftler bitten um Rechenressourcen

(Bild: Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM)

Lesezeit: 2 Min.

Wissenschaftler der Gruppe folding@home (FAH) der US-amerikanischen Stanford University suchen weltweit Unterstützer, die Rechenkapazität für die Forschung an neuen Therapien gegen das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) bereitstellen. Helfer können dazu eine Software herunterladen und installieren, die bei komplexen Berechnungen zum Coronavirus helfen soll.

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Die Rechenkapazität der am Projekt teilnehmenden Rechner wird nach Angaben der Forscher dazu verwendet, um den Prozess der Infektion im menschlichen Körper über das Andocken des Virus über Proteine genauer zu entschlüsseln. Wie die Stanford Wissenschaftler beschreiben, dockt das aktuell grassierende Coronavirus über ein Spike-Protein, das sich an der Oberfläche des Virus befindet, an Lungenzellen an. Das Protein verändere sich allerdings ständig über Proteinfaltung (protein folding) und nehme dabei unterschiedliche Formen an. Um gegebenenfalls Antikörper und damit entsprechende Impfstoffe herstellen zu können, sei es notwendig, die unterschiedlichen Formen des Spike-Proteins zu kennen.

Um computergenerierte Modelle der Proteinstrukturen zu erstellen sei "viel Rechenpower" notwendig, die über das vernetzte Rechnen (Distributed Computing) mit der folding@home-Software generiert wird. Die Software verwendet auf den Rechnern lediglich ungenutzte CPU- und GPU-Rechenpower, heißt es. Interessierte können die Software des folding@home-Projektes von der Website der Gruppe herunterladen. Die Software ist für Linux, Windows und MacOS verfügbar.

Das folding@home-Projekt wurde nach Angaben von FAH 2000 gestartet. Das Projekt für verteiltes Rechnen an der Stanford University soll bei der Entwicklung von Therapien für Krankheiten helfen, die durch protein folding ausgelöst werden.

[Update v. 03.03.2020, 11:56 Uhr]: Derzeit ist über die Projektwebsite von folding@home kein direkter Download der Software möglich.

[Update v. 03.03.2020, 13:27 Uhr]: Die Download-Links für die Software sind wieder verfügbar. Nutzer, die keinen Link angezeigt bekommen, sollten den Browser-Cache löschen und die Download-Seite neu laden. (olb)