Das natürliche Revier des 405 PS starken SUVs ist die Straße

Porsche Cayenne GTS mit V8-Saugmotor

Ob bewundernd oder ablehnend, der Porsche Cayenne GTS zieht die Blicke auf sich. Tiefergelegt und in feuerrot zeigt er sein widersprüchliches Wesen zwischen Gelände und Straße am liebsten auf befestigten Wegen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
630 x 420 21156_1207570361622.jpg 19 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • hd
Inhaltsverzeichnis

München, 2. Juni 2008 – Ob bewundernd oder ablehnend, der Porsche Cayenne GTS zieht die Blicke auf sich. Das liegt nicht nur an der feuerroten Lackierung unseres Exemplars, sondern auch am typischen Turbo-Gesicht mit den großen Lufteinlässen und den waagerechten Blinkleuchten. Dazu kommen ein wuchtiger Spoiler an der Dachkante und vier Auspuffenden, die nach hinten grüßen. Die Tieferlegung um 24 Millimeter im Vergleich zum Cayenne S sorgt für noch mehr Bodennähe bei den schwächeren Brüdern, nicht zu verwechseln mit Bodenständigkeit. Denn so auf Tempo getrimmt wird der dem Cayenne eigene Widerspruch zwischen SUV und Sportwagen noch deutlicher.

Interieur: Sehr gute Verarbeitung

Den Cayenne mit Vernunft beurteilen zu wollen, macht ohnehin keinen Sinn – also einfach mal loslassen und einsteigen: Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet, die Instrumente lassen sich gut ablesen. Insgesamt überzeugt der GTS mit einer sehr guten Verarbeitung, nichts anderes erwartet der solvente Kunde. Auffällig im Interieur unseres Testwagens sind vor allem rot lackierte Applikationen an der Armaturentafel: Das weckt Erinnerungen an das lackierte Metall in Sportwagen früherer Tage. Als nächster Genuss kommt der Sound: Das Grollen aus Richtung Auspuff weckt nicht nur eine Gänsehaut, sondern auch die Lust, dem Gelände-Boliden die Sporen zu geben.

500 Newtonmeter Drehmoment

Für den wohligen Druck im Rücken vom Start weg sorgt der V8-Sauger aus dem Cayenne S. Durch Modifikationen des Ansaugsystems powert die 4,8-Liter-Maschine mit 405 PS und schickt ein sattes Drehmoment von 500 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Mit diesem Aggregat zieht der GTS souverän aus dem Drehzahlkeller und sprintet mit einer Vehemenz los, die vielen Boliden zur Ehre gereicht. Dazu passen die Fahrwerte: Nach nur 6,1 Sekunden streift die Tachonadel die 100er-Marke und dreht sich weiter bis über 250 km/h. Die Maschine entwickelt darüber hinaus ihren Vortrieb sehr elastisch: Bei City-Tempo kann man im sechsten Gang noch spürbar kraftvoll beschleunigen. Nicht ganz so gut gefällt das Getriebe: Zwar ist die Schaltung knackig, hat aber für den Sport-Anspruch des starken Offroaders deutlich zu lange Wege.